Ausland21. Januar 2022

BRD liefert Israel atomwaffenfähige U-Boote

von dpa/ZLV

Die »faktische Atommacht« Israel kauft drei weitere atomwaffenfähige U-Boote der hochmodernen »Dakar«-Klasse, die von der deutschen Rüstungsschmiede TKMS (ThyssenKrupp Marine Systems) in Kiel gebaut werden sollen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) »handelt es sich um die größten U-Boote, die TKMS bislang entwickelt hat.« Bisher seien dies 70- Meter-U-Boote für die Marine Singapurs mit Dieselantrieb gewesen. Hingegen wird die neue Klasse für Israel nach dpa-Informationen von einer Brennstoffzelle angetrieben. Auf dem Kieler Werftgelände würden derzeit eine neue Halle und eine Brennstoffzellenfertigung errichtet.

Nach Angaben des israelischen Militärministeriums soll das erste U-Boot »innerhalb von neun Jahren« geliefert werden. Der Umfang des Rüstungsdeals liege bei rund drei Milliarden Euro, bis zu 540 Millionen Euro würden aber von der deutschen Regierung übernommen. Israels Premier Naftali Bennett sagte, der Rüstungsdeal stärke »Israels nationale Sicherheit erheblich«. »Der Kauf der U-Boote wird den Fortbestand unserer Fähigkeiten gewährleisten und unsere strategische Überlegenheit auf Jahre hinaus sichern«. Israel verfügt bereits über sechs U-Boote aus Deutschland. Die drei neuen U-Boote sollen ältere Modelle ersetzen.

Zuvor hatte Israel in Kiel von TKMS und German Naval Yards bereits vier Korvetten bauen lassen. Die Schiffe der SA'AR 6-Klasse sollen für die kommenden 30 Jahre das Rückgrat der israelischen Kriegsmarine bilden. Israel behauptet, damit vor allem Gasförderplattformen im Mittelmeer schützen zu wollen.

Die Geschäftspartner einigten sich laut offizieller Mitteilung zudem auf eine strategische Industriekooperation über mehr als 850 Millionen Euro. Das Geld soll in israelische Unternehmen, unter anderem im Rüstungssektor, investiert werden.