Aus den Betrieben30. April 2021

Das Frachtflugunternehmen Cargolux gehört zu den Krisengewinnern

Nettoprofit von 1,12 Milliarden Dollar in vier Jahren

von Ali Ruckert

Die Frachtfluggesellschaft Cargolux gehört eindeutig zu den Krisengewinnern. Im Jahr 2020, 50. Jahr ihres Bestehens, steigerte sie ihren Umsatz auf 3,1 Milliarden US-Dollar und ihren Nettogewinn auf 768,7 Millionen Dollar.

Mit 1,1 Millionen Tonnen vermochte das Luftfrachtunternehmen, das 2.350 Beschäftigte zählt, davon 1.700 in Luxemburg, seinen Umsatz um fast 10 Prozent im Vergleich zu 2019 zu erhöhen. Zurückzuführen ist dieser Anstieg darauf, dass zahlreiche Fluggesellschaften ihre Linienflugzeuge, die zuvor einen großen Teil Fracht transportierten, am Boden lassen mussten, so dass internationale Spediteure gezwungen waren, ausschließlich auf Frachtfluggesellschaften zurückzugreifen. Das ermöglichte es Cargolux ihr Streckennetz weiter auszubauen und die Kadenz ihrer Flüge auf bestimmten Routen deutlich zu erhöhen, zum Beispiel zwischen China und einer Reihe von europäischen Ländern, um in großem Umfang medizinische Geräte, Schutzausrüstungen und Masken zu transportieren. Hinzu kam, dass der Treibstoffpreis, im Vergleich zu 2019, im Jahr 2020 deutlich billiger war. Bei 30 Flugzeugen, allesamt Maschinen des USA-Konzerns Boeing, fällt das schon ins Gewicht.

Auf diese Weise konnte Cargolux die negativen Folgen des wirtschaftlichen Abschwungs von 2019, der Strafmaßnahmen der USA-Administration unter Präsident Trump gegen die Volksrepublik China und des Brexits schnell hinter sich lassen.

Trotz des bescheidenen Gewinns von 20,2 Millionen Dollar im Jahr 2019, vermochte die Frachtfluggesellschaft, die in der Rangliste der weltweit führenden 25 Luftfrachtunternehmen Platz 4 belegt, innerhalb von vier Jahren einen Nettoprofit von 1,12 Milliarden Dollar zu erwirtschaften.

Angesichts dieses Polsters dürfte nicht nur die neue Verwaltungsratspräsidentin Christiane Wickler, die aus dem Bereich des Handelskapitals kommt, zufrieden sein, sondern auch die Aktionäre der Frachtfluggesellschaft. Das sind der Luxemburger Staat, der direkt oder indirekt über die Fluggesellschaft Luxair, die Staatsbank und Staatssparkasse BCEE und die Nationale Kredit- und Investitionsgesellschaft SNCI im Besitz von 65 Prozent der Aktien ist, und die chinesische Gesellschaft Henan Civil Aviation Development and Investment Co. Ltd. Sie gehört der Regionalregierung von Henan, der bevölkerungsreichsten Provinz Chinas.