Kaleidoskop22. Januar 2025

Französischer Regisseur Bertrand Blier ist tot

von dpa/ZLV

Paris – Der französische Filmemacher Bertrand Blier ist tot. Der Regisseur, der unter anderem mit der Komödie »Les Valseuses« von 1974 bekannt wurde, starb am Montagabend im Alter von 85 Jahren in seinem Haus in Paris. Das teilt seine Familie mit. Blier war für seinen schwarzen Humor bekannt und hatte seine größten Erfolge in den 70er und 80er Jahren. »Blier war ein großartiger und unangepaßter Filmemacher«, sagte die französische Kulturministerin Rachida Dati. Er habe die größten Stars vor die Kamera geholt, sagte Dati und verwies auf Schauspieler wie Gérard Depardieu, Isabelle Huppert und Josiane Balasko.

Blier wurde im März 1939 in Boulogne-Billancourt südwestlich von Paris geboren. Sein Vater war der Schauspieler Bernard Blier, später vor allem bekannt aus Filmen wie »Le grand blond avec une chaussure noire«. In seinem ersten Spielfilm »Si j’étais un espion« von 1967 ließ er seinen Vater sogar auftreten. Zuvor machte er 1963 mit dem Dokumentarfilm »Hitler, connais pas«, in dem junge Menschen über sich, ihre Arbeit und die Liebe erzählen, erste Schritte als Regisseur.

Ab Mitte der 70er Jahre feierte er dann auch kommerzielle Erfolge. Blier entdeckte Gérard Depardieu, der die Hauptrolle in mehreren seiner Filme spielte, und verhalf ihm zum Aufstieg. Seinen Durchbruch schaffte Depardieu unter anderem mit »Les Valseuses«. Die Komödie brachte Blier derweil den Status als Skandalregisseur ein. Depardieu spielte außerdem in der französisch-belgischen Komödie »Préparez vos mouchoirs« mit, Bliers Streifen wurde 1979 mit dem Oscar als bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet.

Der Film »Trop belle pour toi«, ebenfalls mit Depardieu, wurde 1989 bei den Filmfestspielen in Cannes mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet. 2010 hatte er noch einmal Erfolg mit seiner grotesken Komödie »Le Bruit des glaçons« über zwei Krebspatienten.

Blier arbeitete zeitweise auch als Schriftsteller. Vor wenigen Jahren machte er dann noch einmal auf sich aufmerksam, als er Depardieu in einem offenen Brief gegen Mißbrauchsvorwürfe verteidigte.