Die Winterzeit kommt
Uhren werden Sonntag zurückgestellt
Braunschweig – Zweimal im Jahr kommt das kurze Grübeln: Wie war das noch gleich mit der Zeitumstellung? Die Zeiger werden am Sonntag (27. Oktober) von 3 Uhr auf 2 Uhr zurückgedreht.
Es bleibt dabei: Seit der Wiedereinführung der Sommerzeit endet diese jeweils am letzten Sonntag im Oktober mit der Zurückstellung der Uhren. Für einen reibungslosen Ablauf sorgen ganz unaufgeregt die Experten der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig. »Es dürfte alles laufen wie gewohnt, wir sind gut vorbereitet«, sagte Dirk Piester, Leiter der Arbeitsgruppe Zeitübertragung bei der Behörde in Niedersachsen.
Aber hätte die Zeitumstellung nicht längst Geschichte sein sollen? 2018 befragte die EU-Kommission die Bürger. Mit 84 Prozent sprach sich die klare Mehrheit in der nicht-repräsentativen Untersuchung gegen die Umstellung aus. Daraufhin verkündete der damalige Kommissionschef Jean-Claude Juncker noch im selben Jahr deren Ende. Die Teilnahme an der Umfrage war allerdings in den meisten Ländern außerordentlich gering. Zudem müßten sich die EU-Länder darauf einigen, ob sie dauerhaft Sommer- oder Winterzeit wollen. Weil es dazu keine Einigung gibt, liegt das Thema weiter auf Eis.
Mit der Umstellung bleiben auch Kritik und Warnungen vor den Auswirkungen erhalten. Die Deutsche Wildtier Stiftung verweist darauf, daß Anfang November die Zahl der Wildunfälle steige, weil viele Pendler dann vor allem in der Dämmerung unterwegs seien. »Durch die Zeitumstellung verlagert sich die Hauptverkehrszeit der Menschen in die Hauptaktivitätsphase der Wildtiere«, heißt es von der Stiftung.
In Britannien forderte die britische Schlafgesellschaft in dieser Woche die Abschaffung der Zeitumstellung. Für ihre Empfehlung verweisen die Autoren auf wissenschaftliche Belege für nachteilige Auswirkungen etwa auf die Gesundheit.