Aus den Betrieben07. April 2022

Schließung bis 2024

Die Commerzbank entlässt 169 Beschäftigte über einen Sozialplan

von Ali Ruckert

Die Commerzbank, deren größer Einzelaktionär der deutsche Staat ist, schließt bis 2024 ihre Niederlassung in Luxemburg und setzt 169 Beschäftigte auf die Straße. Am 5. April 2022 wurde ein Sozialplan zwischen der Direktion der Niederlassung und den Gewerkschaften Aleba, LCGB und OGBL unterzeichnet.

Im Januar 2021 hatte die Commerzbank, deren Hauptsitz in Frankfurt am Main ist, angekündigt, sie werde ihr Geschäft restrukturieren und wolle bei den Arbeitsplätzen und den Filialen einen harten Einschnitt vornehmen. Die Rede war von 10.000 Arbeitsplätzen – ein Drittel aller Beschäftigten –, die bis 2024 abgebaut werden sollten. Parallel dazu sollen 340 der 790 Filialen geschlossen werden.

Ziel sei es, so verlautete damals, innerhalb von vier Jahren jährlich 1,4 Milliarden Euro einzusparen. Womit die Aussichten der Aktionäre auf fette Profite sich deutlich verbessern werden.

Im gleichen Atemzug hatte die Bank, die eines der Flaggschiffe des deutschen Finanzkapitals ist, angekündigt, sie werde auch ihre Niederlassung in Luxemburg, die 1969 eröffnet wurde, schließen. Zu jenem Zeitpunkt zählte sie noch 200 Beschäftigte. Ihren Kunden rät die Bank auf ihrer Internetseite, sich künftig an den neuen Benelux-Hub in Amsterdam zu wenden.

Zusammen mit der Niederlassung der Commerzbank wird auch die Commerzbank Finance and Covered Bond Luxemburg verlassen. Sie zählt zehn Beschäftigte, so dass insgesamt 169 Lohnabhängige auf die Straße gesetzt werden.

Der Sozialplan, den die Gewerkschaften zusammen mit der Personalvertretung aushandelten, umfasst, neben den gesetzlichen und kollektivvertraglichen Mindestvergütungen, zusätzliche Abfindungen und Maßnahmen, welche die Entlassungen für die Beschäftigten finanziell abfedern sollen.