Aus den Betrieben09. Februar 2024

CFL kündigen Einschränkungen beim Zugverkehr an

Den Mangel an Zugbegleitern gibt es nicht erst seit gestern

von Ali Ruckert

Kürzlich kündigte die Eisenbahngesellschaft CFL an, zwischen dem 12. und dem 16. Februar 2024 werde der Zugverkehr auf dem Streckenabschnitt Audun-le-Tiche – Esch/­Alzette ganz und auf der Strecke Volmerange-les-Mines – Bettemburg teilweise eingestellt.

Als Grund für diese Einschränkung nannten die CFL den derzeitigen großen Mangel an Zugbegleitern, bedingt durch eine hohe Anzahl von krankheitsbedingten Ausfällen und Urlauben, die seit langem geplant und bewilligt wurden.

Nun ist diese Einschränkung des Zugverkehrs nicht wirklich eine Überraschung, sondern die Folge eines akuten Mangels an Zugbegleitern, den es seit Jahren(!) gibt und der sich mit dem Einsatz von immer mehr Zügen noch verschärfte. Ob die 40 Zugbegleiter, die im Laufe dieses Jahres eingestellt werden sollen, genügen werden, um den Zugfahrplan in der Praxis abzusichern?

Wenn Überstunden
geklotzt und Ruhetage gestrichen werden

Der Mangel an Zugbeleitern hat bekanntlich nicht nur negative Auswirkungen auf die Eisenbahnkunden, sondern auch auf die Zugbegleiter selbst, die bei Personalmangel regelmäßig Überstunden klotzen müssen, denen Ruhetage gestrichen werden, oder die aus dem Urlaub zurückgerufen werden. Das sind Arbeitsbedingungen, die den Beruf des Zugbegleiters nicht unbedingt attraktiver machen.

Verständlich ist daher auch, dass die im OGBL FNCTTFEL Landesverband or­ganisierten Zugbegleiter nicht nur von der Geschäftsleitung der CFL »eine aggressivere Einstellungskampagne« fordern, sondern ebenfalls besser geregelte Schichten. Sie wollen auch spätestens vier Tage im Voraus über Schichtwechsel informiert werden, um zu verhindern, dass ihr Privatleben kurzfristig nicht vollständig durcheinanderkommt, wie das gegenwärtig zu oft der Fall ist.

Sollten unter den mehr als 20.000 Arbeitslosen, die es gegenwärtig hierzulande gibt, tatsächlich nicht genügend Zugbegleiter-Kandidaten zu finden sein, vorausgesetzt, dass man sich um sie be­müht?

Und wieso fallen eigentlich so viele Kandidaten beim Psycho-Test durch? Sind sie nicht als Zugbegleiter geeignet, oder ist der Psycho-Test vielleicht untauglich?

Den CFL zufolge sind derzeit 260 Zugbegleiter bei der Eisenbahngesellschaft angestellt, wie viele davon im Durchschnitt tagtäglich im Einsatz sind, wird nicht kommuniziert.