So betrügt die CSV/DP-Regierung:
Negativpreise für Photovoltaik-Stromeinspeisung
Bislang war das niemandem mitgeteilt worden. Am Dienstagmorgen im Wirtschaftsministerium verriet DP-Minister Lex Delles in Anwesenheit von CSV-Minister Serge Wilmes es: Windräder werden bereits vom Netz getrennt, wenn viel Wind- und Sonnenstrom anfällt, während die nicht vom Netz trennbaren Photovoltaik-Anlagen in der Produktionsspitze zahlen für die Stromeinspeisung ins Netz! Die Leute hätten das bisher nicht bemerkt, weil sie einen Durchschnittspreis verrechnet bekämen.
Diese Antwort gab es auf unsere Frage, ob die Luxemburger Regierung der Empfehlung der Bundesdeutschen Netzagentur zu folgen gedenkt, die gefordert hat, es dürften keine Photovoltaik-Anlagen mehr ans Netz gehen, die nicht fernabschaltbar sind, sonst werde die Stabilität des Netzes gefährdet.
Das will die Luxemburger Regierung nicht tun, es könne aber für Anlagenbetreiber empfehlenswert sein, selbst eine digitale Vorrichtung zu installieren, die ihre Anlage bei Negativpreisen vom Netz nimmt. Daß das mit Kosten verbunden ist für die Installation, weil es dafür auch einen teureren Gleichrichter mit Abschaltfunktion braucht, sagte Lex Delles nicht. Zudem ist die Folge davon, daß die Anlage exakt dann vom Netz genommen werden muß, wenn sie besonders viel Strom erzeugt, was das Ganze wirtschaftlich widersinnig macht.
Zudem führt die zu geringe Förderung der Batterie-Kapazität bis höchstens 12 kW/h bei maximal 1 kW/h pro installierten 1 kWp dazu, daß die Batterie den Strom in der Früh aufnimmt, wenn er noch bezahlt würde, während sie dann voll ist, wenn Negativpreise anfallen. Das Ganze ist mit Fug und Recht als Betrug zu bezeichnen, weil darüber nie aufgeklärt wurde.
Das einzig Vernünftige in der Situation ist sich vom Netz zu verabschieden und eine autarke Versorgung aufzubauen. Dafür braucht es allerdings für einen Haushalt mindestens eine 48 kW/h Batterie für die Aufnahme des Photovoltaik-Stroms und eine Zusatzstromquelle im Winter, was ein Stirling-Motor zur Stromerzeugung auf einer Pelletsheizung sein kann.
5 Millionen in 2 Jahren für »smarte« Gemeindeprojekte
Das eigentliche Thema war die Ankündigung einer zusätzlichen Subventionierung von Gemeinden, die Projekte durchführen, um mit den Möglichkeiten der Informationstechnologie Echtzeitinformation über den Wasserverbrauch, Lecks in Wasserleitungen, kameragesteuerte Parkleitsysteme, ans Verkehrsaufkommen angepaßte Ampelschaltungen für weniger Stau zu organisieren.
Das soll die Lebensqualität verbessern und vereinfachen durch vernetzte Systeme, meinen die Minister. Es ist das allerdings mit der Gefahr von Kontrolle und Überwachung verbunden.
Der dafür ausgelobte Betrag ist lächerlich gering, auch wenn gesagt wird, viele dieser Projekte würden nur 20 bis 40.000 Euro kosten. Jedenfalls startet jetzt eine erste Ausschreibung, wo die Gemeinden gleich nach Neujahr erfahren, ob sie subventioniert werden bei Projekteinreichung spätestens zum 15. November, während die zweite am 14. März 2026 endet.
Gefördert würden pro Gemeinde 50 Prozent der Kosten bis höchstens 500.000 Euro pro Projekt, wobei zwei Gemeinden, die sich zusammentun, oder Gemeinden unter 3.000 Einwohnern 60 Prozent subventioniert bekommen. Bei drei und mehr Gemeinden (das kann auch ein Gemeindesyndikat sein) gibt es 80 Prozent Subvention, allerdings nur bis die jeweils 2,5 Millionen für die Ausschreibung erschöpft sind.
Die Projekte sind dann innerhalb von 2 Jahren umzusetzen, wobei es mit Geschäftsplan zusätzliche 25.000 Euro gibt.