Grassierende Armut in »Mileilandia«
Armutsquote in Argentinien bei 55 Prozent. Wirtschaft schrumpft. Präsident leugnet Realität
Zehn Monate nach dem Amtsantritt des argentinischen Präsidenten Javier Milei droht dessen neoliberale Politik, das Land in eine humanitäre Krise zu stürzen. Im ersten Halbjahr hatten fast 20 Prozent der Bevölkerung nicht genug Geld, um sich zu ernähren. Nach Angaben der staatlichen Statistikbehörde INDEC sind mittlerweile 52,9 Prozent unter die Armutsgrenze gerutscht. Ein Anstieg um 11,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die angesehene Universidad Católica Argentina (UCA) gibt die aktuelle Armutsquote sogar mit 54,9 Prozent an.
Damit leben in Argentinien derzeit mehr arme Menschen als nicht von Armut betroffene. Übereinstimmend melden beide Institutionen, daß der Anteil der bedürftigen Bevölkerung in »extremer Armut« in der ersten Jahreshälfte von 11,9 auf 18,1 Prozent gestiegen ist. Gleichzeitig steckt das Land in einer schweren Wirtschaftskrise. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) rechnet für das laufende Jahr mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um vier Prozent – der schlechteste Wert aller G20-Länder.
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