Schußwaffen in USA häufigste Todesursache von Kindern
Ann Arbor – Vorfälle mit Schußwaffen haben Verkehrsunfälle in den USA als häufigste Todesursache junger Menschen bis 19 Jahre abgelöst. Mehr als 4.300 Kinder und Jugendliche seien im Jahr 2020 durch Schußwaffen gestorben – etwa bei Tötungsdelikten und unbeabsichtigten Tötungen, berichten Forscher der University of Michigan mit Sitz in Ann Arbor im »New England Journal of Medicine«. Die Autoren analysierten dafür Daten der Gesundheitsbehörde CDC für die Altersgruppe von 1 bis 19 Jahren.
Durch Verkehrsunfälle kamen im selben Jahr etwa 3.900 Kinder und Jugendliche ums Leben. Dritthäufigste Todesursache waren Vergiftungen und Überdosierungen mit Drogen: Mehr als 1.700 Todesfälle gab es unter jungen Menschen – das entsprach einem Zuwachs um mehr als 83 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Ferner errechneten die Autoren, daß die Todesfälle durch Schußwaffen in der Altersgruppe von 2019 auf 2020 um 29 Prozent gestiegen sind. »Die steigende Rate der tödlichen Schußwaffenvorfälle ist ein längerfristiger Trend und zeigt, daß wir es weiterhin versäumen, unsere jüngste Bevölkerung vor einer vermeidbaren Todesursache zu schützen«, hieß es.
Insgesamt starben im Jahr 2020 mehr als 45.000 Menschen in den USA durch Schußwaffen – ein Anstieg von mehr als 13 Prozent im Vergleich zu 2019. Vor allem die Zahl der Tötungsdelikte habe zugenommen, um mehr als 33 Prozent.