Luxemburg24. November 2021

Personalabkommen im sozioedukativen Bereich:

APCCA und OGBL-SEW sehen sich übergangen

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Am vergangenen 16. November wurde zwischen dem Bildungsministerium und den der CGFP zugehörigen Gewerkschaften ALEE, SPEBS und ALEG ein Personal-Abkommen im Anschluß an Verhandlungen unterzeichnet, mit dem sich die Gewerkschaften APCCA und OGBL-SEW nicht anfreunden wollen.

Nadia Ruef (APCCA) erklärte dazu am Dienstagnachmittag, daß die beiden Gewerkschaften von den Unterredungen und auch von der Unterzeichnung des Abkommens ferngehalten worden seien. Man könne nicht ein Abkommen gutheißen, zu welchem nicht das gesamte Personal gehört worden sei.

Im Abkommen seien viele Zahlen zu finden. So wurde für Lektionen mit Kindern veranschlagt, die spezifische Bedürfnisse hätten. Solche Zeitrahmen-Berechnungen würden der Arbeitsqualität und dem Umgang mit dem Kind in keiner Weise gerecht, so Ruef. Auch die vorgegebenen Zeitrahmen zur Korrespondenz etwa mit Eltern oder anderen Beteiligten seien so kurz gefaßt, daß diese in der Realität kaum umsetzbar seien. Diese Vereinbarung zwischen den drei CGFP-Gewerkschaften und dem Minister seien »bei Nacht und Nebel unterschrieben« worden, so Ruef weiter. »das macht uns wütend«.

APCCA und SEW forderten, daß weiter verhandelt werde, bis ein entsprechendes Abkommen auch dem Bildungsauftrag gerecht werde. Das vorliegende Papier jedenfalls halte nicht, was es verspreche und es sei absolut inakzeptabel, daß man als reguläre Verhandlungspartner ausgeladen worden sei.

Auch Patrick Arendt vom SEW zeigte sich genervt von der aktuellen Situation. »Wir wollen kein Gewurschtel mehr«, das nur immer weitere Fachkräfte demotiviere und aus dem Sektor vertreibe. Es sei außerdem nicht das erste Mal, daß man von der CGFP ausgebootet worden wäre. Ob es sich um »schlechten Stil oder Angst vor Konkurrenz im öffentlichen Dienst« handele, könne er nicht sagen, so Arendt, doch man fordere Minister Meisch auf, die Verhandlungen wieder aufzunehmen, ansonsten würden die ausgeladenen Personalvertreter »weitere Aktionen« in Erwägung ziehen. Dieses einseitige Abkommen riskiere, »ein großer Konflikt zu werden«, so Arendt. Was die CGFP betreffe, so gehe es hier nicht um die Frage, wer die stärkere Gewerkschaft sei. Dies könne auf anderem Plan ermittelt werden. Hier gehe es darum, daß die CGFP sich wieder mit den anderen Personalvertretern gemeinsam für die Interessen der Bediensteten einsetze.