Kaleidoskop12. Dezember 2023

»Anatomie d’une chute« räumt ab

von dpa/ZLV

Berlin – Beim Europäischen Filmpreis in Berlin hat der Justizthriller »Anatomie d’une chute« über eine Schriftstellerin unter Mordverdacht gleich in mehreren Kategorien abgeräumt. Das Drama der französischen Filmemacherin Justine Triet (Foto) gewann am Samstagabend die Auszeichnung als bester europäischer Film des Jahres, zudem erhielt es Preise für die Regie und das Drehbuch.

Die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller setzte sich als beste Darstellerin für ihre Hauptrolle in »Anatomie d’une chute« durch. Außerdem erhielt der Film, der seit November in Deutschland im Kino läuft, eine Trophäe für den besten Schnitt – der Preis wurde schon vor der Gala bekanntgegeben.

Als bester Darsteller wurde der dänische Schauspieler Mads Mikkelsen für seine Leistung im Film »Bastarden« gekürt, der 58-Jährige wurde per Video zugeschaltet. In der Kategorie war unter anderem auch der deutsche Schauspieler Christian Friedel nominiert gewesen, der in »The Zone of Interest« den KZ-Kommandanten Rudolf Höß darstellt.

Der Europäische Filmpreis zählt zu den renommiertesten Auszeichnungen der Branche. Die rund 4.600 Mitglieder der Filmakademie konnten in etlichen Kategorien über Preisträgerinnen und Preisträger abstimmen, ähnlich wie bei den Oscars in den USA. Im vergangenen Jahr wurde die Satire »Triangle of Sadness« über eine Luxuskreuzfahrt als bester europäischer Film prämiert.

Die britische Schauspielerin Vanessa Redgrave (»Blow-Up«) wurde für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Der ungarische Filmregisseur Béla Tarr (»Sátántangó«) erhielt den Ehrenpreis des Präsidenten und des Vorstands der Akademie. Und die spanische Regisseurin Isabel Coixet (»La vida secreta de las palabras«, deut. Titel: »Das geheime Leben der Worte«) wurde für ihre Verdienste um das Weltkino prämiert. Der Europäische Filmpreis wird in der Regel abwechselnd in Berlin und einer anderen europäischen Stadt verliehen.