Kaleidoskop20. März 2024

Lula wirkt: Abholzung am Amazonas auf niedrigstem Stand seit 2018

von dpa/ZLV

Die Abholzung im brasilianischen Amazonasgebiet ist zu Jahresbeginn auf den niedrigsten Wert seit sechs Jahren zurückgegangen. Im Januar und Februar sei die Entwaldung um rund 63 Prozent im Vergleich zum selben Zeitraum im Vorjahr auf 196 Quadratkilometer gesunken, teilte die Umweltschutzorganisation Imazon (Institut für Umweltforschung im Amazonasgebiet) mit.

In den ersten zwei Monaten des Jahres wurde trotz dieses deutlichen Rückgangs noch immer Regenwald auf einer Fläche von 327 Fußballfeldern pro Tag abgeholzt. »Diese Daten zeigen, daß wir noch eine große Herausforderung vor uns haben. Das Erreichen des für 2030 versprochenen Ziels der Nullabholzung ist für die Bekämpfung des Klimawandels äußerst wichtig«, betonte Imazon-Mitarbeiterin Larissa Amorim.

Der Amazonasregenwald gilt als Kohlendioxidspeicher und hat eine wichtige Funktion im internationalen Kampf gegen den Klimawandel. Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hatte angekündigt, den Umwelt- und Klimaschutz zu stärken.

Während sich die Lage im Amazonasgebiet zuletzt etwas entspannte, nahm die Entwaldung im Cerrado deutlich zu. Die Entwaldung in der tropischen Savanne stieg nach Angaben des nationalen brasilianischen Weltrauminstituts (INPE) im Februar um rund 19 Prozent gegenüber dem selben Monat des Vorjahres. Der Cerrado gilt als Brasiliens Wasserreservoir und ist Heimat von ungefähr fünf Prozent aller Tier- und Pflanzenarten auf der Erde.

»Die neuen Zahlen schreiben einen Trend fort, der im letzten Jahr einsetzte: Während die Schutzbemühungen im Amazonas greifen, wüten die Kettensägen jetzt umso schlimmer im Cerrado«, klagte der Fachbereichsleiter Lateinamerika beim WWF Deutschland, Roberto Maldonado. »Die Entwaldung wandert vom wichtigsten Regenwald des Planeten zur artenreichsten Savanne.«