Verimpft
Im Jahr 2020 fällte die USA-Regierung eine Entscheidung für die ganze Welt. Mit »Operation Warp Speed« sollte dafür gesorgt werden, daß die USA den ersten Zugriff auf westliche Corona-Impfstoffe bekamen, die zu diesem Zeitpunkt noch in der Entwicklung waren. Teil dieses Plans war eine Preispolitik, die den ärmeren Teil der Welt von der Versorgung abschneiden oder wahlweise in den Ruin treiben sollte.
Kurz nach Bekanntwerden des Plans kündigte Chinas Präsident Xi Jinping an, daß der in China entwickelte Impfstoff ein »globales öffentliches Gut« sein werde. Die Volksrepublik werde für »Verfügbarkeit und Bezahlbarkeit in den Entwicklungsländern« sorgen. Zu Beginn des Jahres 2021, als die Philippinen schwer unter der Pandemie litten, hatte das chinesische Unternehmen Sinovac die Testung seines Impfstoffs abgeschlossen. Er wurde ein knappes Jahr vor der breiteren Verfügbarkeit von US-amerikanischen Impfstoffen zugelassen.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters nun berichtete, reagierte das USA-Militär umgehend auf diese Unterwanderung der westlichen Impfstrategie. Mit einer großangelegten Desinformationskampagne verbreitete das Pentagon Lügen über Sinovac, etablierte in Teilen der Welt, auch in den philippinischen Internetkanälen, den Hashtag #Chinaangvirus (China ist das Virus). Der Impfstoff wurde mit Rattengift in Verbindung gebracht. Um Muslime von der Impfung abzuschrecken, wurde behauptet, er enthalte Schweinegelatine. Man habe bei der Verteilung der Impfstoffe »keine gute Arbeit geleistet«, sagte ein beteiligter USA-Soldat Reuters. »Was uns übrigblieb war, Chinas (Impfstoff) schlechtzureden.«
Die Kampagne wirkte, die Impfquote blieb niedrig. Insgesamt verloren auf den Philippinen über 48.000 Menschen ihr Leben.