Wie wird sich die Inflation entwickeln?
Indextranche Ende 2019 oder Anfang 2020
Im Jahre 2018 betrug die Inflationsrate 1,5 Prozent. Für 2019 und 2020 sagt das statistische Amt hingegen Inflationsraten von 1,7 Prozent voraus.
Ob diese Prognosen eintreffen werden, wird allerdings weitgehend davon abhängen, welche wirtschaftlichen und politischen Krisen es geben wird und wie sich die Preise für Rohöl entwickeln werden. 2018 ging zum Beispiel ein Drittel der Inflation auf die Preiserhöhungen für Erdölprodukte zurück.
Auf nationaler Ebene wird die Entwicklung des Preisindex auch davon abhängen, in welchem Maße die Regierung die Akzisen erhöhen oder Veränderungen an der Mehrwertsteuer vornehmen wird, ab wann schlussendlich die »Maison relais« und der öffentliche Transport gratis werden, und wie es den Handelskonzernen und Miethaien gelingen wird, die Preise hochzutreiben.
Da der Rohölpreis äußerst sprunghaft ist, bleiben Prognosen kompliziert, so dass das statistische Amt immer gleich drei Szenarien entwickelt, denen unterschiedliche Preisbewegungen zugrunde liegen.
Das hat natürlich Folgen für die Kaufkraft und die Anpassung der Löhne an die Preisentwicklung. Bei höheren Rohölpreisen und ergo etwas höherer Inflation würde im vierten Trimester 2019 eine Indextranche erfallen, bei gleich bleibender oder niedrigerer Inflation würde die Anpassung erst im ersten Trimester 2020 kommen.
Die Analysten der USA-Bank BAML (Merrill Lynch) erwarten allerdings in ihrer jüngsten Prognose, dass die Ölpreise im laufenden Jahr noch deutlich anziehen werden. Und da ist noch kein mögliches militärisches Abenteuer der USA gegen Venezuela eingerechnet.
A.R.