Luxemburg21. Juni 2025

OGBL und LCGB besiegeln Zusammenarbeit »über die Regierung Frieden hinaus«

»Wir lassen uns nicht mehr spalten«

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Acht Tage vor der nationalen Manifestation am 28. Juni haben OGBL und LCGB ihre Zusammenarbeit mit der Gründung einer Vereinigung ohne Gewinnzweck (a.s.b.l.) formalisiert und damit »eine neue historische Etappe in der Verteidigung der Interessen des Salariats und der Rentner in Luxemburg« eingeläutet. »Wir lassen uns nicht mehr spalten«, betonten sowohl OGBL-Präsidentin Nora Back als auch LCGB-Präsident Patrick Dury am Freitagmorgen auf einer Pressekonferenz in der Salariatskammer, auf der die Statuten der Gewerkschaftsunion OGBL und LCGB unterschrieben wurden.

Nora Back sprach von einem »großen Moment«, der »in die Geschichte der Gewerkschaftsbewegung in Luxemburg« eingehe. Sämtliche Versuche der Regierung von Premier Luc Frieden, die Gewerkschaften zu spalten, seien vereitelt worden. Die Union des syndicats mache beide Partner »größer und stärker«, um die Interessen von zusammen gut 125.000 Mitgliedern und ihrer Familien besser vertreten zu können. Nun werde auf allen Ebenen »strukturiert zusammengearbeitet«, auch in Betrieben, in denen beide Gewerkschaften aktiv sind. Auch die kommenden Sozialwahlen bereite man gemeinsam vor.

»Konsequenz aus der Regierungspolitik«

Beide Gewerkschaftspräsidenten betonten, der Schritt sei eine Konsequenz aus der aktuellen Regierungspolitik, die Nora Back so zusammenfaßte: »Angriffe auf die Gewerkschaften, auf die Schaffenden und ihre Familien, Angriffe auf den Mindestlohn, die Kollektivverträge, unsere Renten, auf die Arbeitszeiten und die Ladenöffnungszeiten – ein Rundumschlag auf unsere sozialen Errungenschaften«. Patrick Dury sagte, die Gewerkschaftsunion sei »ein dynamischer Prozeß«, der nötig geworden sei, um »einen Angriff auf unsere sozialen Errungenschaften abzuwehren, wie wir ihn seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gesehen haben«.

Die nun formalisierte Kooperation sei »dauerhaft«, so Nora Back, »für die Zukunft« und gehe über die Großmanifestation am Samstag nächster Woche, ja, »über die Regierung Frieden hinaus«. »Sie wollten uns kaputtmachen«, so die OGBL-Präsidentin weiter, »und sie haben das Gegenteil erreicht. Sie haben uns stärker gemacht!«

Paritätisch besetzter Verwaltungsrat

Dem paritätisch besetzten 24-köpfigen Verwaltungsrat der Gewerkschaftsunion (Foto) gehören für den OGBL Nora Back, Pitt Bach, Jean-Luc De Matteis, David Angel, Philippe Da Silva, Sonja Da Zotti, Véronique Eischen, Frédéric Krier, Olivier Landini, Patrick Ourth, Carlos Pereira und Serge Schimoff und für den LCGB Patrick Dury, Christophe Knebeler, Francis Lomel, Maria Do Rosario Cabral Farias, Maria Helena Carvalho Macedo, Céline Conter, Dani Da Costa Gomes, Robert Fornieri, Paul Glouchitski, Maria Mendes, Benoît Migeaux und Katja Samson an.