Hängebrücke im Naturpark Öewersauer:
Minister sieht »großen touristischen Mehrwert«
Sie schießen in den Tourismusregionen wie Pilze aus dem Boden. In Deutschland gibt es bereits über 50 von ihnen, die längste mit 483 Metern im Harz. In unserer Nähe wurde vor nicht allzu langer Zeit mit der Geierlay-Brücke ein Exemplar bei Mörsdorf im Hunsrück eröffnet. In Österreich schwingt sich bei der Festung Ehrenberg in Reutte (Tirol) die »Highline 179« in 114 Metern Höhe über die Bundesstraße mit derselben Nummer, in Holzgau im selben Bundesland gibt es mit 200 Metern Länge und 110 Metern Höhe die derzeit längste von ihnen in Österreich und im schweizerischen Zermatt findet sich ein Exemplar mit 494 Metern Länge. Die Rede ist von Hängebrücken. Früher eher bekannt aus Abenteuerfilmen über den Himalaya, bekommen sie auch in Europa immer mehr Bedeutung, dies in erster Linie als Tourismusmagneten.
Da will auch der Naturpark Öewersauer mitspielen und plant ein solches Gerät »als Attraktion für Wanderer und Naturtouristen« in der Stauseegemeinde Burfelt. Ob Naturtouristen dies ebenfalls als eine Bereicherung sehen, bleibt dahingestellt. Immerhin handelt es sich bei solchen Tourismusmagneten um einen massiven Eingriff ins Landschaftsbild, der auch gehörig schief gehen kann, siehe Saarschleife, wo keine Hängebrücke, sondern ein Aussichtsturm Touristen anlocken soll, der aussieht, als habe man ein mehrstöckiges Parkhaus in den Wald gepflanzt.
Zurück zur Hängebrücke in Luxemburg: In einer parlamentarischen Anfrage wollten die Abgeordneten Francine Closener und Carlo Weber von Tourismusminister Lex Delles wissen, wie es mit Blick auf die diesbezüglich begrenzten Gemeinderessourcen mit der Finanzierung verhält und ob das Projekt in diesem Zusammenhang um ein Projekt von nationalem Interesse handele und wenn nicht, welche Kriterien eine solche Brücke dafür erfüllen müsse.
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