Kaleidoskop11. September 2021

Harvard verleiht Ig-Nobelpreise für kuriose Forschung

von dpa/ZLV

In Cambridge im USA-Staat Massachusetts sind in der Nacht zu Freitag die »Ignoble Nobelpreise« für skurrile wissenschaftliche Studien vergeben worden. Die bereits zum 31. Mal verliehenen, aber undotierten Auszeichnungen sollen »ungewöhnliche und besonders phantasievolle Leistungen« ehren. Unter anderen erhielten Forscher aus Britannien, Deutschland, Griechenland, Neuseeland, Österreich und Zypern gemeinsam die Ehrung in der Kategorie Chemie für die Analyse der Luft in Kinos.

Dabei wird getestet, ob die von den Zuschauern produzierten Gerüche zuverlässig den Grad von Gewalt, Sex, antisozialem Verhalten, Drogengebrauch und Fluchen in dem Film auf der Leinwand widerspiegeln. Forscher aus Britannien, Deutschland und der Türkei bekamen den Preis in der Kategorie Medizin für den Beweis, daß Orgasmen beim Sex genauso effektiv wie abschwellend wirkende Medikamente dabei helfen, die Nasenatmung zu verbessern.

Wissenschaftler unter anderem aus Spanien und dem Iran bekamen einen Preis in der Kategorie Ökologie für die Nutzung genetischer Analysen. Mit deren Hilfe wurden verschiedene Bakterienarten identifiziert, die sich in weggeschmissenen Kaugummis finden, die auf den Bürgersteigen in verschiedenen Ländern klebten. Forscher aus den USA bekamen die Auszeichnung in der Kategorie Frieden für das Testen der Hypothese, daß Bärte in der Entwicklung des Menschen entstanden, um sich vor Faustschlägen ins Gesicht zu schützen.

Die in Schweden forschende Susanne Schötz bekam den Preis in der Kategorie Biologie für ihre Erforschung der Kommunikation zwischen Katzen und Menschen. Forscher aus Namibia, Südafrika, Tansania, Simbabwe, Brasilien, Britannien und den USA wurden geehrt für den experimentellen Versuch, ob es sicherer ist, Nashörner in der Luft falsch herum zu transportieren.

Wissenschaftler aus Frankreich, der Schweiz, Australien, Österreich, Tschechien und Britannien stellten fest, daß das Übergewicht von Politikern ein guter Indikator für die Korruption in einem Land sein könne. Insgesamt werden die skurrilen Nobelpreise in zehn Kategorien verliehen. Wegen der Coronapandemie wurde die schrille Gala zum zweiten Mal ausschließlich über das Internet veranstaltet.