Kultur15. Mai 2021

Schauspieler Norman Lloyd mit 106 Jahren gestorben

von dpa

Der US-amerikanische Schauspieler Norman Lloyd, der mit Filmgrößen wie Alfred Hitchcock, Orson Welles und Charlie Chaplin arbeitete, ist tot. Er starb am Dienstag in Alter von 106 Jahren in seinem Haus in Los Angeles, teilte sein Sohn Michael Lloyd dem Fachblatt »Hollywood Reporter« mit. Bis ins hohe Alter hatte er noch vor der Kamera gestanden, zuletzt 2015 für die Komödie »Dating Queen«.

Der 1914 in New Jersey als Norman Perlmutter geborene Schauspieler, Regisseur und Produzent wirkte in den 30er Jahren in der Theatergruppe Mercury Theatre von Orson Welles mit. Seinen ersten großen Filmauftritt hatte er 1942 in Alfred Hitchcocks Spionage-Thriller »Saboteur«. Er mimte einen Bösewicht, der am Ende in New York von der Spitze der Freiheitsstatue in den Tod stürzt. In Hitchcocks Psychothriller »Spellbound« von 1945 spielte er an der Seite von Ingrid Bergman und Gregory Peck.

1952 trat er für Charlie Chaplin in der Tragikomödie »Limelight« vor die Kamera. Peter Weir castete ihn für das Drama »Dead Poets Society«, Martin Scorsese für »The Age of Innocence«. In der Spitalserie »St. Elsewhere« bzw. auf deutsch »Chefarzt Dr. Westphall« spielte er in den 80ern den Arzt Dr. Daniel Auschlander.

Seine Ehe mit der Broadway-Schauspielerin Peggy Craven hielt 75 Jahre lang bis zu ihrem Tod im Jahr 2011 mit 98. Das Paar hatte zwei Kinder. Lloyd zeigte sich oft bei Filmfestivals und Retrospektiven. 2012 erhielt der damals 97-Jährige beim Filmfestival in Cannes eine Auszeichnung. 2018 lief er beim TCM Classic Film Festival in Los Angeles (Foto von 2015) über den roten Teppich.