Luxemburg25. November 2019

»Luxemburg könnte mehr tun«

Relativ zum BIP sind die Sozialausgaben in Luxemburg niedrig

Luxemburg verhalte sich bei den Sozialausgaben »eher wie ein Neumitglied als ein Gründungsmitglied der Europäischen Union«, heißt es im Avis der Salariatskammer zur Haushaltsvorlage der Regierung für das kommende Jahr. Setze man deren Volumen mit der Jahreswirtschaftsleistung (Bruttoinlandsprodukt, BIP) ins Verhältnis, so gebe Luxemburg fast zwölf Prozentpunkte weniger als Frankreich und ungefähr sieben Prozentpunkte weniger als der Durchschnitt der Eurozone für Sozialleistungen aus.

Wie die dem Avis entnommene Grafik zeigt, entsprach das Volumen der Sozialleistungen (2017) in Luxemburg (rot) 22,5 Prozent des BIP. Damit befinden wir uns nur im unteren Mittelfeld. Noch geringer ist das Volumen der Sozialleistungen im Verhältnis zum BIP (in der Grafik links von Luxemburg) in Lettland, Estland, Rumänien, Bulgarien, Litauen, der Slowakei, Zypern, Tschechien, Irland, Malta und Polen; größer (rechts von Luxemburg) ist es in Spanien, Slowenien, Griechenland, Ungarn, Portugal, Finnland, Italien, der Eurozone, den Niederlanden, Belgien, Deutschland, Österreich, Schweden, Dänemark und Frankreich.

Bei dieser Betrachtung schneiden gerade die Nachbarländer und die Eurozone (grün) deutlich besser als Luxemburg ab, und bei Belgien und Frankreich, wo Angaben zum Jahr 2017 (helle Farbe) und zu 2007 (dunkle Farbe) vorliegen, fielen auch die Steigerungen bei den Sozialausgaben größer aus als in Luxemburg. Außerdem wird im Avis darauf hingewiesen, daß mit besagter Steigerung auf 22,5 Prozent in Luxemburg 2017 lediglich »an die Niveaus der Jahre 2010 und 2015 angeknüpft wurde«.

Zur Verteilung der Sozialausgaben in Luxemburg (bezogen auf 2017) heißt es, der mit 38,8 Prozent größte Teil werde für Renten und Sozialhilfe aufgewendet, 35,1 Prozent für Kranke und Invaliden, 15,1 Prozent für Familien und Kinder, 5,3 Prozent für Arbeitslose, 2,2 Prozent für »sozial Ausgeschlossene«, 1,8 Prozent für Mietbeihilfen und für Funktionskosten die verbleibenden 1,3 Prozent.
Die CSL betont am Ende dieses Abschnitts, man dürfe nicht vergessen, »daß Investitionen in Soziales nicht in ein Faß ohne Boden geschüttet werden, sondern Investitionen für die künftigen Generationen sind.«

oe

(Grafik: CSL)