Westliche Nachfrage nach russischen Eisenbahnkapazitäten explodiert
Die Russischen Eisenbahnen (RZD) profitieren laut einer Reihe europäischer Logistikunternehmen von der anhaltenden Krise im Roten Meer. Jemens Huthi-Streitkräfte greifen weiterhin zivile Transportschiffe an, die entweder in einer Verbindung zu Israel stehen oder die zu den westlichen Staaten gehören, die den israelischen Genozid in Gaza mit Geld und Waffen unterstützen.
Trotz massiver westlicher Militärpräsenz in und um das Rote Meer mit Kriegsschiffen und Kriegsflugzeugen ist es den von den USA geführten westlichen Kräften nicht gelungen, die Raketenangriffe auf ihre Schiffe, die die Route durch das Rote Meer Richtung Suezkanal nehmen, merkbar zu verringern. Infolgedessen haben sich viele Reedereien wegen der enorm gestiegenen Versicherungskosten gezwungen gesehen, ihre Schiffahrtsrouten um Afrika herum umzuleiten. Warensendungen zwischen Europa und China brauchen jetzt bis zu 15 Tage länger, um ihr Ziel zu erreichen, und auch die sind wegen der längeren Reise teurer geworden.
Folglich haben die großen internationalen Transportunternehmen nicht gezögert, ihre Suche nach einer schnelleren und billigeren Alternative zu intensivieren. Und sie haben eine solche günstige Alternative gefunden, die jedoch so gar nicht in die Welt der westlichen Sanktionen gegen Rußland paßt.
Anfang der Woche berichtete die britische »Financial Times«, daß eine Reihe europäischer Logistikunternehmen, darunter DHL, RailGate Europe und Rail Bridge Cargo, der Zeitung auf Anfrage mitgeteilt haben, daß sie bis zu 40 Prozent mehr Anfragen für den Transport von Gütern auf der russischen Schiene erhalten haben. Die russische Route sei im Vergleich zur Seeschiffahrt schneller und billiger geworden. Während ein Containerschiff von China nach Europa bis zu 55 Tage braucht, um europäische Häfen zu erreichen, kann ein Güterzug zwischen dem chinesischen Chengdu und dem deutschen Duisburg doppelt so schnell sein.
Hauptnutznießer der wachsenden Nachfrage nach russischem Schienenverkehr ist der nationale Eisenbahnbetreiber RZD. Das Unternehmen hat das Monopol über das russische Schienennetz und ist der größte Betreiber des Schienenverkehrs im Land. Es gehört dem russischen Staat.
Die gestiegene Nachfrage nach Transit auf seinem Netz wird daher zusätzliche Einnahmen für den russischen Staat generieren. Während die EU strenge Beschränkungen für Güter aus Rußland oder für den Transport dorthin verhängt hat, um »Rußland zu ruinieren«, ist der Transit von Gütern durch Rußland auf der Schiene weiterhin möglich. Laut der deutschen DHL seien die Gütertransporte per Bahn durch Rußland um 40 Prozent gestiegen. Andere Logistikunternehmen in Europa lieferten ähnliche Zahlen.