FBI wertet Bombenexplosion vor Kinderwunschklinik als »Terrorakt«
Palm Springs – Nach einer Bombenexplosion vor einer Kinderwunschklinik in Palm Springs im USA-Staat Kalifornien spricht die Bundespolizei FBI von »Terror«. »Machen Sie sich nichts vor. Dies ist ein vorsätzlicher Terrorakt«, zitierten mehrere US-amerikanische Medien den Leiter des FBI-Büros in Los Angeles, Akil Davis. Auf die Frage, ob die Kinderwunschklinik bewußt als Ziel ausgewählt worden sei, sagte Davis demnach: »Davon gehen wir aus.« Von einer »vorsätzlichen Gewalttat« sprach auch Polizeisprecher Mike Villegas.
Bei der Explosion am Samstagmorgen (Ortszeit) war mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Vier weitere wurden verletzt. Der Bürgermeister von Palm Springs, Ron deHarte, sagte, die Bombe sei in einem Fahrzeug oder in der Nähe eines Fahrzeugs explodiert, das wiederum in der Nähe der Fruchtbarkeitsklinik geparkt habe.
Die Klinik war zum Zeitpunkt der Explosion nicht geöffnet. Der Betreiber sprach in einer Mitteilung bei Facebook von einem »unerwarteten und tragischen« Vorfall. Mitarbeiter der Klinik seien nicht zu Schaden gekommen. Auch das Labor, in dem Eizellen und Embryonen gelagert werden, sei nicht beschädigt worden. »Dieser Moment hat uns erschüttert – aber er hält uns nicht auf. Wir werden weiter mit Kraft, Liebe und Hoffnung dienen und neues Leben in die Welt bringen«, heißt es in der Mitteilung weiter. Die Klinik bietet auf ihrer Internetseite mehrere Dienstleistungen an, darunter künstliche Befruchtungen und das Einfrieren von Eizellen.
FBI-Vertreter Davis sprach von »einer der größten Ermittlungen zu einem Bombenangriff in der Geschichte Südkaliforniens«. Über die Identität der toten Person gab es zunächst keine offiziellen Informationen. Die Tageszeitung »Los Angeles Times« berichtete aber unter Berufung auf Ermittlerkreise, bei dem Toten handle es sich um die verdächtige Person. Auch zum Motiv machten die Ermittler zunächst keine Angaben.
USA-Justizministerin Pam Bondi schrieb auf X, Gewalt gegen Kinderwunschkliniken sei »unverzeihlich«. Und weiter: »Lassen Sie mich klar sagen: Die Trump-Regierung versteht, daß Frauen und Mütter das Herzstück Amerikas sind.«
Donald Trump hatte sich im Wahlkampf als »Vater der Befruchtung« bezeichnet. Als Präsident unterzeichnete er dann ein Dekret, mit dem der Zugang zur künstlichen Befruchtung ausgeweitet werden soll. Er nannte sich zuletzt gar »Befruchtungspräsident«. Das Thema sorgt in den USA aber immer wieder für Debatten, insbesondere unter konservativ-religiösen Gruppen.