Luxemburg09. März 2024

8. März – Internationaler Frauentag

Frauenmarsch gegen Diskriminierungen und Ungleichheiten

Unter starker Teilnahme von Frauen aller Alterskategorien und unterschiedlicher sozialer Herkunft fand am gestrigen Freitag – Internationaler Frauentag – in Luxemburg ein Frauenmarsch statt.

Organisiert von der Plattform JIF (Journée Internationale des Femmes), welche 2020 zum 8. März den ersten »Frauenstreik« durchführte, gestaltete sich der Frauenmarsch, der auf dem Pariser Platz im Bahnhofsviertel begann und in der Oberstadt auf dem »Knuedler« endete, mit vielen bunten Plakaten und Transparenten zu einem starken Bekenntnis für die Frauenrechte.

In Stellungnahmen vor dem Frauenmarsch und während der Ansprachen bei der Abschlusskundgebung wurde angeprangert, dass dort, wo reaktionäre und rechtsextreme Bewegungen und Parteien auf dem Vormarsch sind, negative Auswirkungen auf die rechte der Frauen und der LGBTQIA+-Personen zu verzeichnen sind. Verurteilt wurden auch Menschenhandel, Kleidungsbeschränkungen, An­griffe auf das Recht auf Abtreibung, Genitalverstümmelung, Zwangsheirat, Vergewaltigung als Kriegswaffe – alles Geschehnisse, welche Frauen noch immer hart treffen.

Die Ursachen seien überall dieselben: struktureller Sexismus, Patriarchat und Frauenfeindlichkeit. Dass all dies auf die kapitalistische Ausbeuterordnung zurückgeht, welche diese Phänomene immer wieder reproduziert und daher von Frauen und Männern gemeinsam bekämpft und überwunden werden muss, wurde nicht gesagt.

In Zusammenhang mit der Entwicklung in Luxemburg wur­de hervorgehoben, dass zahlreiche Diskriminierungen fortbestehen. Dazu zählt unter anderem, dass Frauen sechsmal häufiger Teilzeit arbeiten als Männer, in Niedriglohn­be­reichen überrepräsentiert sind, und in vielen Fällen deutlich niedrigere Renten haben als Männer.

Hinzu kommt, dass Frauen noch immer einen Großteil der unbezahlten Hausarbeit leisten, deutlich mehr unter der Wohnungskrise leiden, da sie deutlich weniger Geld haben und häufiger allein mit unterhaltspflichtigen Kindern sind – 80 Prozent der Alleinerziehenden sind Frauen – und einem ungerechten Steuersystem ausgesetzt sind. Außerdem sind Frauen häufiger häuslicher und sexueller Gewalt ausgesetzt.

Die Chamber, die Regierung und der Staatsrat wurden aufgefordert bei Gesetzestexten die Geschlechterperspektive einzubeziehen. Die Notwendigkeit wurde unterstrichen, nach dem Gender Main­streaming zu handeln und alle möglichen Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern zu identifizieren, diese dann über konkrete Maßnahmen zu verringern und schließlich zu beseitigen.

A.R.