Kaleidoskop20. Juli 2022

Waldbrände in Südfrankreich wüten weiter

Häuser in der Toskana evakuiert. Tausende Olivenbäume auf Kreta zerstört

von dpa/ZLV

Die Waldbrände an der französischen Atlantikküste haben sich weiter ausgebreitet. Innerhalb einer Woche verbrannten sie südlich von Bordeaux 19.300 Hektar Land. Am Dienstag bleibe die Lage ungünstig. Heftige Winde hatten es den Einsatzkräften immer wieder erschwert, die Brände auf trockenen Böden im Zaum zu halten.

In der Nacht zum Dienstag wurde ein Altenheim bei Teste-de-Buch geräumt. Seit Beginn der schweren Waldbrände bei Teste-de-Buch und Landiras vor einer Woche mußten mehr als 34.000 Menschen vorsichtshalber ihre Bleibe verlassen. Auch ein Zoo in der Gegend wurde teilweise geräumt und etwa 370 Tiere in einem anderen Zoo untergebracht.

Bei dem Feuer bei Landiras vermuten Ermittler inzwischen Brandstiftung. Wie die Staatsanwaltschaft Bordeaux mitteilte, kam ein Mann in Polizeigewahrsam.

Die italienische Feuerwehr hat wegen eines großen Waldbrandes in der Toskana mehrere Bewohner in Sicherheit gebracht. Das Feuer brach am Montagabend in der Gemeinde Massarosa nördlich von Pisa aus. Laut dem toskanischen Zivilschutz hätten die Nacht über Winde aus Nordosten die Flammen weiter angetrieben, so daß sie auch Wohnhäuser bedrohten. Die Behörden sperrten zwischenzeitlich immer wieder eine Verkehrsbrücke, die Lucca und Viareggio verbindet. Drei Hubschrauber und zwei Löschflugzeuge unterstützen die zwölf Feuerwehreinheiten am Boden.

Am Dienstag lief der Einsatz mit Löscharbeiten aus der Luft und Dutzenden Feuerwehrleuten am Boden weiter.

Schwere Brände haben südlich der Hafenstadt Rethymno auf Kreta große Flächen landwirtschaftlich genutzten Landes zerstört. Bislang seien mehr als 1.850 Hektar landwirtschaftlich genutztes Land verbrannt. »Es handelt sich hauptsächlich um Olivenbäume. Viele Menschen haben gar kein Einkommen mehr«, sagte der Bürgermeister.

Die Feuerwehr dämmte das Feuer mit Löschhubschraubern, Löschflugzeugen und Hunderten Feuerwehrleuten und freiwilligen Helfern ein. Es war am Freitag ausgebrochen. Die Brandgefahr bleibt wegen der Trockenheit und starker Winde im gesamten Süden Griechenlands sehr hoch, warnte der Zivilschutz am Dienstag.