Chilenischer Schriftsteller Skármeta gestorben
Santiago de Chile – Der chilenische Schriftsteller Antonio Skármeta ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Sein Sohn Fabián Skármeta teilte mit, der Autor habe seit Jahren an Alzheimer gelitten und sei am Dienstag eines natürlichen Todes gestorben. Skármeta wurde durch seinen Roman »Mit brennender Geduld« (Originaltitel: »Ardiente paciencia«) von 1985 weltbekannt, der auch erfolgreich verfilmt wurde. Der Titel ist eine Anspielung auf die Dankesrede von Pablo Neruda zur Verleihung des Nobelpreises für Literatur 1971 an ihn, in der Arthur Rimbauds Wendung »ardente patience« zitiert wird.
Der Roman schildert die fiktive Beziehung zwischen einem Briefträger und Pablo Neruda. Vom britischen Regisseur Michael Radford wurde der Roman unter dem italienischen Titel »Il Postino« (»Der Postmann«) verfilmt und kam 1994 in die Kinos. Der Film erhielt vier Oscar-Nominierungen.
Mehrere Werke Skármetas, der 2014 den Nationalen Literaturpreis und schon 2003 den hochdotierten spanischen Planeta-Preis erhielt, wurden ins Deutsche übersetzt, neben »Mit brennender Geduld« unter anderem auch »Der Dieb und die Tänzerin«, »Das Mädchen mit der Posaune« und »Die Hochzeit des Dichters«. Mit Deutschland verband Skármeta eine enge Beziehung. Nach dem Militärputsch in Chile 1973 lebte er viele Jahre im Exil in Westberlin, wo er 1978 auch seinen ersten Roman: »Soñé que la nieve ardía« (»Ich träumte, der Schnee brennt«) schrieb. Nach Berlin kehrte er im Jahr 2000 für drei Jahre zurück – als Botschafter seines Landes.
»Danke Meister, für das Leben, das du gelebt hast. Für die Kurzgeschichten, Romane und das Theater. Für das politische Engagement. Für die Bücherschau, die die Grenzen der Literatur erweitert hat«, erklärte Chiles Präsident Gabriel Boric auf X. Das Kulturministerium betonte: »Sein Vermächtnis und sein Engagement für die chilenische Kultur werden in jedem seiner Werke weiterleben.«