Erholt sich die Monarchfalter-Population endlich?
Mexiko-Stadt – In diesem Winter haben doppelt so viele orangefarbene Monarchfalter ihr Winterquartier in Mexiko erreicht wie im Vorjahr. Der Anstieg sei hauptsächlich auf bessere Wetterbedingungen entlang ihrer Wanderroute in Nordamerika zurückzuführen, teilten die Nationale Kommission für Schutzgebiete Mexikos und die Naturschutzorganisation WWF mit.
Die Schmetterlinge fliegen rund 4.000 Kilometer von Kanada und den USA in die Wälder im Zentrum Mexikos, um dort bei milderen Temperaturen zu überwintern. Nach den offiziellen Angaben bildeten sich in diesem Jahr acht Schmetterlingskolonien auf einer Waldfläche von insgesamt rund 1,79 Hektar. In der vorherigen Saison waren es erst 0,90 Hektar.
Millionen Schmetterlinge halten sich von November bis März im Monarchfalter-Biosphärenreservat auf, das in den Bundesstaaten Michoacán und México liegt. Da sie nicht einzeln gezählt werden können, wird die Population über die belegte Waldfläche gemessen. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der US-amerikanischen Landwirtschaft, die Abholzung in Mexiko und der Klimawandel gefährden den Wanderzug.
Experten bezeichnen die jüngsten Zahlen als »ermutigend«, doch gehörten solche Werte noch immer zu den niedrigsten der vergangenen zehn Jahre. In der Saison 1996/97 hätten die Monarchfalter (Danaus plexippus) mit einer Fläche von 18,19 Hektar in den Kiefern- und Tannenwäldern Mexikos mehr als das Zehnfache der Fläche in diesem Winter belegt.
Die Monarchfalter, die nach Mexiko wandern und dort überwintern, haben eine außergewöhnlich lange Lebensdauer von neun Monaten. Nach dem Winter fliegen aber mehrere aufeinanderfolgende Generationen, die viel kürzer leben, in einer Art Staffellauf nordwärts zurück.