Kaleidoskop15. März 2025

Maßnahmen gegen Algenpest in der Bretagne

von dpa/ZLV

Rennes – Die französische Justiz zwingt die Betreiber von Tierfabriken in der Bretagne im Westen des Landes, den Gewässerschutz zu verbessern. Das Verwaltungsgericht Rennes hat den Präfekten der Bretagne nun offiziell angewiesen, binnen zehn Monaten Maßnahmen zur Verringerung der Nitratbelastung der Gewässer durch die industrielle Landwirtschaft zu ergreifen, die an der bretonischen Küste zur Ausbreitung von Grünalgen führt. Bisherige Maßnahmen seien nicht genug und würden EU-Vorgaben mißachten. Grenzwerte für Nitrat würden überschritten und die Ausbreitung der Algen nehme zum Teil weiter zu.

Die Massentierhaltung mit ihren nitratreichen Abwässern steht auch in der Bretagne seit Jahrzehnten als Verursacher der jährlich wiederkehrenden Algenpest an etlichen bretonischen Stränden am Pranger. Mehr als die Hälfte der französischen Schweineerzeugung und ein Drittel der Geflügelzucht ist in der westfranzösischen Region angesiedelt, ebenso wie fast ein Viertel der Milcherzeugung.

In den vergangenen Jahren haben Umweltschutzverbände bereits etliche Gerichtsentscheide erwirken können, aber trotz staatlicher Aktionspläne zur Verringerung der Nitratbelastung und einer strikteren Reglementierung zum Ausbringen von Gülle hat sich die Problematik nicht grundlegend verbessert.

Wenn die Algen an den Stränden sterben und faulen, entstehen giftige Gase, die schon den Tod vieler Wildschweine verursacht haben und auch für Menschen lebensgefährlich werden können. Mit Millionenaufwand schaffen die Behörden jedes Jahr per Radlader Tausende Tonnen an Algen von den Badestränden weg (Foto).