Luxemburg02. Oktober 2021

Die Bruttoanlageinvestitionen stiegen innerhalb eines Jahres um 30 Prozent

Deutlicher Anstieg des Bruttoinlandsproduktes

Ali Ruckert

Das statistische Amt schätzt, dass das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal 2021 um 11,8 Prozent zulegte, verglichen mit dem zweiten Quartal 2020.

Mit einer Zunahme von 27,1 Prozent fiel die Wertschöpfung im Bauwesen besonders hoch aus, was keineswegs überraschend ist, da in der Baubranche ein Jahr zuvor praktisch Stillstand herrschte. Deutliche Steigerungen gab es weiter im Industriebereich und in der Energie- und Wasserwirtschaft (+25,7 Prozent) und im Handel, im Transportbereich und im Hotel- und Gaststättenwesen (20,9 Prozent).

Im Vergleich zum ersten Quartal dieses Jahres ging das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal hingegen um 0,5 Prozent zurück. Mit -2,9 Prozent war dieser Rückgang besonders deutlich ausgeprägt im Handel, im Transportbereich und im Hotel- und Gaststättenwesen. Im Industriebereich ging es mit +0,8 Prozent und im Bauwesen mit +0,7 Prozent weiter aufwärts.

Die Konsumausgaben der Haushalte wuchsen während des zweiten Quartals 2021 im Vergleich zu den Monaten April bis Juni 2020 sogar um 14,6 Prozent, bei der öffentlichen Verwaltung waren es hingegen nur 4,2 Prozent.

Interessant ist zudem, dass die Bruttoanlageinvestitionen im 2. Quartal 2021 um 30,2 Prozent höher lagen als während der Vergleichsperiode von 2020. Im Vergleich zum vorangegangenen Quartal stiegen sie um weitere 3,3 Prozent. Auch die Importe und Exporte von Waren stiegen deutlich an innerhalb eines Jahres: 15,1 Prozent bei den Ausfuhren und 16,3 Prozent bei den Einfuhren.

Es geht somit wiederum stark bergauf mit der Wirtschaft, ohne dass es allerdings eine Garantie dafür gibt, dass sich diese Entwicklung auch positiv für die Lohnabhängigen auszahlen wird.

Endlich eine Indextranche

Am gestrigen Freitag teilte das statistische Amt mit, die Jahresinflationsrate sei im September auf 2,7 Prozent angestiegen, so dass der semestrielle Durchschnitt des Index vom 1. Januar 1948, der für die nachträgliche Anpassung der Löhne an die Inflation gilt, 895.78 Punkte überschritten habe.

Damit erfällt – erstmals seit Dezember 2019 – eine Indextranche, so dass die Oktoberlöhne, aber auch die Renten, um 2,5 Prozent an die Preisentwicklung angepasst werden. Einzelheiten dazu soll es am 6. Oktober, im Anschluss an die Tagung der Indexkommission geben.