Kaleidoskop24. November 2023

Auto explodiert an Grenzübergang der USA zu Kanada

von dpa/ZLV

Niagara Falls – An einem Grenzübergang zwischen Kanada und den USA ist ein Auto explodiert. Dabei sind offiziellen Angaben zufolge zwei Personen getötet und ein Mitarbeiter des Grenzschutzes verletzt worden. Bei den Toten soll es sich um die Fahrzeuginsassen handeln. Der Übergang Rainbow Bridge nahe den Niagarafällen im USA-Bundesstaat New York sowie drei weitere Übergänge wurden daraufhin geschlossen.

Das FBI übernahm zuerst die Ermittlungen, gab aber schließlich den Abschluß seiner Untersuchungen am Tatort bekannt. Demnach wurden weder Sprengstoff noch Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund gefunden. Die Geschehnisse wurden als Fall für die Verkehrspolizei eingestuft. Was wirklich geschah, ließ einstweilen auch die Stellungnahme der USA-Bundespolizei FBI offen.

Der Vorfall ereignete sich in der Stadt Niagara Falls an der Rainbow Bridge – einer Brücke, die Kanada und die USA verbindet. Aufnahmen von Überwachungskameras zeigen eine fast schon unglaubliche Szene: Das Auto rast auf US-amerikanischer Seite mit Hochgeschwindigkeit auf den Grenzübergang zu, gerät auf den Mittelstreifen und wird auf spektakuläre Weise in die Luft katapultiert. Dabei überfliegt es einen Zaun und explodiert – nach etlichen Metern in der Luft – bei der Landung.

Einige Stunden nach dem Vorfall sagte New Yorks Gouverneurin Kathy Hochul, daß es derzeit keine Anzeichen für einen Terroranschlag gebe. Es werde aber eine Weile dauern, bis man herausfinden werde, was passiert sei. Laut Hochul habe außerordentlich hohe Geschwindigkeit dazu geführt, daß das Auto in eine Leitplanke oder einen Bordstein krachte. Der Zusammenstoß soll das Fahrzeug in die Luft und über einen zweieinhalb Meter hohen Zaun geschleudert haben. Hochul sei dankbar, daß es nur einen Verletzten gegeben habe, die Folgen hätten »katastrophal« sein können.

Die Gouverneurin betonte, es sei offen, ob der Fahrer absichtlich in diesem Tempo auf den Grenzübergang zugefahren sei. Deshalb wolle sie auch nicht von einem Unfall sprechen. Zur Identität der beiden Insassen, die nur noch tot geborgen werden konnten, machten die Behörden noch keine Angaben. Der kanadische Minister für öffentliche Sicherheit sagte, es sei noch zu früh, um von einer vorsätzlichen Tat zu sprechen.

Der Vorfall ereignete sich zu einer Zeit wachsender Sicherheitsbedenken wegen des Gazakriegs und am Vorabend des Thanksgiving-Festes, dem Höhepunkt des Reiseverkehrs in den USA. Nach dem Vorfall ergriffen die Behörden Sicherheitsvorkehrungen. Mehrere Grenzübergänge zwischen Kanada und den USA wurden zwischenzeitlich geschlossen, auch der Zugverkehr zwischen New York und Kanada wurde eingestellt. USA-Präsident Joe Biden wurde über den Vorfall unterrichtet. Der kanadische Premier Justin Trudeau sagte im Parlament: »Wir nehmen das außerordentlich ernst.«