Niederländische Blumenzüchter fürchten um ihr Überleben
Niederländische Zierpflanzen- und Blumenzüchter fürchten angesichts stark steigender Energiekosten für das Beheizen von Gewächshäusern um ihre Zukunft. Immer mehr Züchter wollten den Betrieb aufgeben oder den Anbau im Winter unterbrechen, teilte die Vermarktungsorganisation Royal Flora Holland am Freitag mit.
Wenn der Gaspreis über einen längeren Zeitraum auf dem derzeit sehr hohen Niveau bleibe, stehe die Existenz des ganzen Sektors auf dem Spiel. Ein Schrumpfen der Produktionskapazitäten habe Folgen in der ganzen Branche. Diese sei bereit, in die Energiewende zu investieren, brauche aber mehr Regierungshilfe.
Innerhalb des niederländischen Agrarsektors sind der Zierpflanzenbau und die Blumenzucht der größte Exportsektor. In dem Bereich sind rund 150.000 Menschen beschäftigt. Nun droht der Leerstand von Gewächshäusern. Verbraucher müßten sich darauf einstellen, daß es weniger Blumen zu kaufen gebe, erklärte der Verband der Gewächshauszüchter, Glastuinbouw Nederland, der Zeitung »De Telegraaf«. Das Angebot werde um 35 bis 40 Prozent abnehmen, man werde weniger produzieren.
Auch ein großes Zuchtunternehmen, bei dem die Erzeuger sich mit Saatgut eindecken, berichtete der Zeitung von stornierten Aufträgen im Umfang von 30 bis 50 Prozent. Betroffen seien Blumen, die im Warmen gezüchtet werden müssen.