Kultur31. Mai 2025

Die Theatertage in Mersch – „e Cadeau“

À la recherche du théâtre perdu? – Die „Mierscher Theaterdeeg“ im Zeichen des Jugendtheaters

von Alain Herman

Eine in der luxemburgischen Theater- und im weitesten Sinne Kulturgeschichte ungleich originelle Veranstaltungsreihe ist zu Ende gegangen, zum dritten Mal. Die Rede ist von den als Biennale konzipierten „Mierscher Theaterdeeg“, bei denen nicht nur Stücke mit thematischem Aufhänger gezeigt werden, sondern dem Austausch über das Wesen und die Perspektiven der Bühnenkunst sowie der dramatischen Literatur sowohl in Luxemburg als auch über die eng gesteckten Landesgrenzen hinaus eine besondere Rolle eingeräumt wird – Rundtischgespräche, Lesungen, der direkte Dialog mit den Autoren, Regisseuren oder Schauspielern und nicht zuletzt die sich zu einer Tradition der ästhetiktheoretischen Standortbestimmung, aber auch des praxisbezogenen Ausblicks etablierten „Rede vom Theater“ erlauben dem Publikum einen Einblick in die Entwicklung des Theaters und in den Schaffensprozess der diversen „créateurs“. Die Kooperation mit dem Centre National de Littérature – seit 2017 werden hier die Diskurse über Theaterästhetik abgehalten und publiziert – drängt sich in diesem Zusammenhang auf; eine solche Zusammenarbeit erweist sich aber selbst im kleinen Luxemburg nicht immer als Selbstverständlichkeit. Der Merscher Intendant und Theaterdirektor Claude Mangen ist als Mann des produktiv-inspirierenden Dialogs bekannt, wenig verwunderlich, dass er von Anfang an Wert darauf legte, das CNL ins Projekt-Boot zu nehmen, womit das bereits bestehende Zusammenwirken vertieft werden konnte. Auch deshalb sind die „Theaterdeeg“, um die Worte der CNL-Direktorin Nathalie Jacoby aufzugreifen, „e Cadeau“ für jeden Theater- und Literaturliebhaber.

Während insgesamt elf Tagen stand in Mersch das Jugendtheater im Mittelpunkt. Über die theaterästhetischen Ansprüche, Bedürfnisse und Erfordernisse für junge Menschen sollte aber nicht nur debattiert werden – sie vermochten selbst zu Wort kommen, als Künstler auf der Bühne wie auch als Rezipienten bzw. Diskursteilnehmer im Publikum. Zur Diskussion stand zum einen, woran sich überzeugendes Theater für ein junges Publikum messen lässt. Zum anderen wurde erkundet, wie es Nachwuchskünstlern gelingt, sich in der Theaterlandschaft zu behaupten und ihren eigenen Weg zu finden.

Auf die bei diesem Festival gezeigten Produktionen präzise einzugehen, würde den Rahmen sprengen. Neben Autorenlesungen sowie den hauseigenen Produktionen „Ondugen“ und „Vreckvéih“ drehten sich die Theatertage um die jugendzentrierten Stücke „Durch die Augen von Alice“ von Mia Steffen, einer bildstarken Innenweltreise, inszeniert in enger Zusammenarbeit zwischen dem Lycée Ermesinde und dem „Mierscher Theater“, sowie den beiden Stücken „Smack Cam“ und „Reality“ von Raoul Biltgen. Das erste wirft einen kritischen Blick auf die Verbreitung des Happy-Slapping-Phänomens in den sozialen Medien; das zweite beschäftigt sich mit der Auflösung von Wirklichkeit und Virtualität im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz. Keinesfalls vergessen sollte man „Vandalium“, ein neonaturalistisches, in sowohl originär-kruder (ohne jugendlich anbiedernd zu wirken) als auch poetischer Sprache verfasstes Drama von Tullio Forgiarini, in dem am Beispiel eines familiär und sozial vernachlässigten Kindes – zuerst zuhause und sodann auf der Straße mit nackter Gewalt konfrontiert, letztlich von dieser verschlungen – das Bild einer postindustriellen kapitalistischen Gesellschaft gezeichnet wird, in welcher sich einem in die Misere hineingeborenen Kind kaum Fenster des Entkommens auftun – und wenn, dann unter dem Risiko, geradewegs auf den Asphalt zu klatschen und zu zerschellen. Die Inszenierung liegt dem Zuschauer fast so quer im Magen wie die frühe Bildästhetik eines Mathieu Kassovitz oder Gaspar Noé. Das Kassovitzsche Moment überwiegt indes: Von einem Abdriften in nihilistische Abgründe kann keine Rede sein – vielmehr schimmert ein geerdeter Humanismus durch. Nicht zuletzt wegen eines wesentlichen Elements aus der von anderen, besseren Welten träumenden Märchendramatik, hier in der Gestalt der blauen Fee, nur dass diese Collodi-Reminiszenz als Vertreterin psychosozialer Auffangstrukturen über ganz begrenzte Möglichkeiten verfügt, mitunter die hilflose Rührigkeit derselben inkorporiert. Fest steht: Der Autor hätte viel früher zum Theater finden sollen.

Eine nähere Besprechung der Stücke würde lohnen, aber der Blick soll vielmehr auf das diskursiv-theoretische Rahmenprogramm gerichtet werden, wobei der Gastdramatiker Raoul Biltgen zweimal im Fokus stand, einmal anlässlich der Ouvertüre, bei der er die „Rede vom Theater“ halten durfte, und das zweite Mal zusammen mit Olivier Garofalo, Tullio Forgiarini und Jan Jaroszek bei der Finissage, d.h. bei dem vom Henning Marmulla mit interessanten Fragen und Impulsen animierten Podiumsgespräch. Zentrale Causa: Was ist Jugendtheater und wie kann es gelingen?

Gutes Theater kennt keine Altersbeschränkung – auch keine pädagogische Agenda?

„Über das Theater für junges Publikum, gelbe Latzhosen, grüne Hüte und rote Ukulelen sowie den sich selbst im Weg zur Kunst stehenden Künstler“ – so lautet der Titel von Raoul Biltgens essayistischer Ansprache. Biltgens Rede zum Theater mag bewusst in amüsantem plauderhaftem Sprechgestus, ständig ironisch bisweilen sarkastischem Ton abgefasst worden sein, dennoch ist ihm mit diesem Text – die rhetorische Finalität wird wohl als Antrieb gewirkt haben – ein geradezu dramatischer Einakter gelungen, eine Art monologische Innenschau über den Weg und das Verhältnis des Autors zum Kinder- und Jugendtheater sowie die Bedeutung desselben in der schnelllebigen kapitalistischen Kulturindustrie, in welcher sich nun mal alles vollzieht – und gegen die selbst engagierte Theaterhäuser, so sehr sie sich in seltenen Fällen auch bemühen mögen, kaum standhalten können. Biltgen oszilliert zwischen kritischer Nabelschau mit viel Understatement über sein Dasein als gleichsam gewesener Schauspieler und überzeugter Dramatiker sowie einer objektivierenden Analyse der im Kinder- und Jugendtheater weiterhin bestehenden – übrigens zutiefst bürgerlichen – Konventionen. Hier darf der mahnende Zeigefinger gegenüber der Erwachsenenwelt sowie gegenüber faulen oder übereifrigen Pädagogen, den „Erbfeinden des Künstlers“ (Peter Hacks), welche den Theaterbesuch entweder als willkommene „Freistunde“ nutzen und in der letzten Reihe „herumlümmeln[d]“ mit dem schlechten Beispiel vorangehen oder welche durch strenge „Pscht“-Laute die zumeist grundehrlichen Ad-hoc-Reaktionen der Schüler auf das Dargebotene zu unterbinden versuchen, so als könne man Jugendliche per Knopfdruck in ein feinsinnig goutierendes Theaterpublikum verwandeln, nicht fehlen. Biltgen versteht sich auf unterhaltsamen Tadel.

Ein geradezu „überpädagogisch“ bzw. idealistisch ausgerichtetes Theater liegt Biltgen fern, da es die Heranwachsenden an sich nicht ernst nimmt, ihnen ein allzu verschultes und auf verstaubten bürgerlichen Gepflogenheiten beruhendes Theaterbild vermittelt. Überhaupt erweist sich Biltgen in seiner Rede fast schon degoutiert, ohne indes in hysterischer Verzweiflung zu verfließen, über die Isolierung der Bühnenkunst von der gesamten Welt und der Parzellierung der dramatischen Texte in reine Kinder-, Jugend- und Erwachsenenstücke, so als müsste man Kunst in einen nach Niveaus gestaffelten Referenzrahmen pressen. Biltgen hat Recht – derartiges Theater ist nichts anderes als eine Verhohnepipelung der Ansprüche eines heranwachsenden Publikums, das sich in derselben von sozialen, ökonomischen und ideologischen Widersprüchen geprägten Gesellschaft zurechtfinden muss wie „volljährige“ Menschen. Auf diese Weise wird Kinder- und Jugendtheater in der Tat schnell zu einer Art Tingeltangel – eventuell didaktisch minimal aufgebrezelt – degradiert, aber das „bloß Theatralische nämlich macht kein Theater“ (noch einmal Hacks). All dies mag lustig und matineefüllend sein, doch junge Zuschauer sollten ästhetisch nicht eingefriedet werden, ihre Aufnahmefähigkeit in puncto Kunst ist mehr zuzutrauen – das Drama erweist sich als die bessere Unterhaltung. Dazu Biltgen: „Meine Haltung ist klar: ich gebe lediglich die Empfehlung einer Altersbegrenzung nach unten ab, nie nach oben. Was für 8jährige gut ist, muss auch für 18jährige gut sein, oder für 28jährige. Bitte nach oben fortdenken.“ Mit Peter Hacks könnte man hinzufügen, dass ein junges Publikum durchaus sprachlichen Experimenten, auch komplexeren, ausgesetzt werden kann: „Es hat einen ungeheuren Sinn für sprachliche Schönheit und sprachlichen Witz, und es würdigt das Geistreiche mit viel weniger Mühe als die Alten, die von all dem nur die spärlichen Reste behalten haben, welche man in Bett und Firma benötigt.“

Biltgen ist sich bewusst, dass weder ein vielschichtiger Spracheinsatz noch ein relevantes Thema automatisch den Erfolg eines Stücks garantieren. Denn Theater, so weiß Biltgen zu berichten, ist Praxis: Erst durch die Performance des Textes auf der Bühne, durch das Spiel der Schauspieler vor einem Publikum – und durch den direkten oder indirekten Austausch mit diesem – entsteht jene besondere Kunst-Kommunikation, die ausschließlich das Theater zu leisten vermag. Nur so kann der vom Autor intendierte Prozess ausgelöst werden, d.h. „etwas in den Köpfen und den Eingeweiden lostreten. Eigene Gedanken und Gefühle.“ Das müssen logischerweise nicht diejenigen des Dramatikers sein. Kinder- und Jugendtheater funktioniert, wenn die Kreativität der Kinder freigesetzt wird und sie selbst anfangen, zu interpretieren. Der Autor fühlt sich den jungen Leuten verpflichtet, indem er ihnen Raum für eine wertfreie Rezeption des Aufgeführten lässt. Der Verarbeitungsprozess kann ein unmittelbarer, zugleich – vor allem bei jüngeren Zuschauern – ein mittelbarer sein, jedenfalls sollte dieser von Erwachsenen weder angestachelt, noch programmatisch oder gar dusselig – besonders penetrant: Erwachsene, welche die gehörte und gesehene Performance den Kindern noch einmal semiotisch verkürzt zuflüstern – geleitet werden, das führt letztlich zu einem Zerreden des Erlebten. Bedeutet dies, dass didaktische Stücke grundsätzlich nichts taugen und den Intellekt des jungen Publikums gleichsam beleidigen? Biltgen strebt sich aus ehrbaren Gründen gegen Lehrtheater, dennoch kann man – ein weiteres Mal – mit Peter Hacks einwenden, dass Theater für junges Publikum funktional lehrhaft zu sein vermag, ohne miefig belehrend zu sein, wobei keineswegs auf Verfremdungseffekte und die Darstellung von Widersprüchen verzichtet werden muss: „Ein Kind, dessen Unterricht mit Zweifel beginnt, wird bei jener Verschmelzung von Erfahrung und Zweifel enden, welche Anpassung heißt. (…) Es verlangt eben nur eines: die sittlichen Nachrichten, die man ihm anbietet, sollen keine anzweifelbaren, sondern behauptete sein. Es wünscht Feststellungen, nicht Infragestellungen. (…) Das Kind darf sich an Falschem reiben müssen, aber immer so, dass es an dessen Stelle das Wahre setzen kann, nie so, dass es verunsichert wird. Einfalt muss nicht sein, Einbödigkeit muss. Kinder vergöttern Ironie – solange sie durchschaubar bleibt. Das sich selbst als Form verspottende romantische Märchen ist dem Kind schädlicher und aus gutem Grund unangenehmer als die unschöne Form des Zeigefingers.“ Das postmodern-solipsistische „Anything goes“ erzeugt wahrlich kein kritisch-dialektisches Denken, sondern zumeist eine Assimilierung mit den bestehenden Zuständen. Klammer zu.

Raoul Biltgen zweifelt am Schluss seiner Rede – ein dezent selbstinszenatorisch geartetes Retardement in diesem rhetorischen „Einakter“ –, ob er den Anforderungen, die Zuhörer zum Nachdenken über das Theater für Heranwachsende zu inspirieren, genügt habe. Ja, hat er. Wenngleich sich Biltgen gegen ein allzu stringentes Theoretisieren sträubt, so ist es ihm gelungen, das Paradigma vom dezidiert antipaternalistischen Theater der Jugendresonanz und der intergenerationellen Begegnung aufgestellt zu haben. Zugleich lädt der Text zum Widerspruch ein. Wer es maximalistischer, stilistisch pointierter und theoretisch konziser formuliert – Raoul Biltgen: „(…) will ich gar nicht“ – haben möchte, dem sei der ausgiebig zitierte Essay „Was ist ein Drama, was ist ein Kind?“ des sich mit nonchalantem Selbstvertrauen als sozialistischen Klassiker verstehenden Peter Hacks empfohlen. Überschneidungspunkte gibt es viele, eklatante Differenzen ebenso.

Ohne Lebensweltbezug kein funktionierendes Jugendtheater

Theoretisch abgerundet wurde die Biennale mit einem Podiumsgespräch im CNL. Die Frage, der Biltgen in seinem Essay nachgegangen ist, ist hier noch einmal aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet worden.

Die antididaktische Keule lässt sich kinderleicht wuchten. Recht schnell entwickelt sich unter den Diskutanten, zwei Dramatikern (Biltgen und Forgiarini), einem Dramaturgen (Garofalo) und einem Schauspieler (Jaroszek), gleichsam ein Einverständnis darüber, dass Jugendtheater den Zuschauern nichts vorschreiben darf. In der Tat: Wenn man pädagogisches Theater ein wenig karikatural auf das Kasperltheater herunterbricht, mag es unter Umständen begreiflich sein, doch auch hier gilt es vorsichtig zu sein, denn „die Gesetze des Bühnengerechten zeigen sich im Kaspertheater am reinsten“ (Hacks zum Letzten). Die Idealismuskritik kulminiert darin, dass das Theater sich mit allzu durchschaubaren Botschaften zurückhalten müsse, da es dergestalt drohe, zu einer Lehranstalt zu mutieren. Es entfaltet sich im Zuge dieser Bestimmungsdynamik teils eine Nuance der Ablehnung dramatischer Klassiker, sie könnten schnell altbackene, konventionsgebundene Theatervorstellungen generieren (Jaroszek) oder im entgegengesetzten Fall als grelle Aktualisierungsversuche enttäuschen und damit die Jugend abschrecken. Nun ja.

Einig sind sich die Diskussionsteilnehmer zudem darin, dass es vor allem darauf ankommt, die Jugendlichen nicht mit zusammengeklaubten Fantasiekitsch zu berieseln („Niemand interessiert sich für Harry Potter!“), vielmehr verlangen diese einen nachvollziehbaren Stoff, der ihre Lebensrealität betrifft, sie also nicht nur als Kinder oder Jugendliche, sondern auch als werdende Menschen ernst nimmt; des Weiteren gehören authentisch-zeitnah konzipierte und dargestellte Figuren auf die Bühne, eine das junge Publikum ansprechende Sprache gebietet sich ebenfalls. Zweifellos, auf diese Weise kann Jugendtheater funktionieren, doch wie bekommt man im Zeitalter der rhizomartig wuchernden Digitalisierung die jungen Leute ins Theater? Richtig zu gelingen vermag dieses Unterfangen trotz der großen Bemühungen und Veränderungen der „Réseau“-Kulturhäuser nicht gänzlich. An dieser Stelle der Debatte offenbart sich, dass es oftmals nicht ganz ohne den pädagogischen Fingerzeig funktioniert, gerade auch was Abendveranstaltungen in städtischen Theatern betrifft. Die jungen Leute brauchen einen Lehrer bzw. Erwachsenen gleichsam als „Zugpferd“, so Tullio Forgiarini, der ihnen die Bühnenwelt eröffnet, sie auf den Geschmack bringt. Gerade dann aber würden in unserer Gesellschaft die sozialen Unterschiede, die Klassendifferenzen beim jungen Publikum wieder sichtbar werden, aus kulturspezifischen, nicht zuletzt aber finanziellen Gründen könnten sich nämlich vorrangig bürgerliche Akademikersöhne und -töchter einen solchen Abend leisten – Kulturpass hin oder her. Womit man wieder bei der Vermittlerrolle der formalen Bildung angelangt ist – und damit auch jener der berühmt-berüchtigten „Erbfeinde“. Dem Merscher Theatermacher Claude Mangen gelingt es den diskursiven Knoten, der sich glücklicherweise nicht als gordischer erweist, gleichsam mit einer inspirierenden Schlusseinlage zu entflechten. Einerseits müssen, so Mangen, sowohl Künstler als auch Lehrer sich von einer allzu engen Vorstellung von Pädagogik lösen – ganz ohne eine solche würde es nicht funktionieren, darüber hinaus existieren sehr viele, auch inklusive Konzepte, welche die jungen Menschen für die Bühne begeistern können. Als besonders gelungenes und schönes Beispiel nennt er das Agora-Theater in Sankt Vith, das unter der Leitung von Marcel Cremer Stücke auf verschiedenen Abstraktionsebenen inszenierte und damit jedem Zuschauer einen Zugang zu bieten vermochte. Das Vermächtnis Cremers, u.a. das jugendspezifische autobiografische Theater, wird dort übrigens weiterhin gepflegt. Andererseits, so der Merscher Theaterdirektor, gilt es eine bessere Koordination zwischen Kultur- und Unterrichtsministerium herzustellen, wobei auf bereits vorhandene Lösungsalternativen zurückgegriffen werden kann, nur bedarf es dergestalt einer Mobilisierung der nötigen Ressourcen und einer konkreteren Verankerung in den schulischen Curricula, denn ohne einen sanften „Theaterzwang“ geht es halt nicht. Dem kann man eigentlich nur zustimmen. Das Bildungsministerium sucht aktuell nach Wegen, eine bessere „Screen-Life-Balance“ herzustellen, bitte, nur zu, das Jugendtheater bietet sich an, den Horizont der Schüler respektierende pädagogische Konzepte liegen vor, es fehlt „nur“ noch der aufrechte Gang seitens der Politik – in Zeiten spätkapitalistischer Krisenmultiplizierung indes ein frommer Gedanke.