Kultur27. Oktober 2022

»Vom Mittelalter bis Me-Too«: Biblische Susanna in der Kunst

von dpa/ZLV

Jahrhundertealte künstlerische Auseinandersetzungen mit sexualisierter Gewalt zeigt das Wallraf-Richartz-Museum im westdeutschen Köln in einer neuen Ausstellung. Die öffentliche Debatte zu Machtmißbrauch, sexueller Nötigung und Gewalt sei bisher vor allem mit der Filmindustrie verbunden worden, schreiben die Ausstellungsmacherinnen. Weitgehend unbemerkt sei geblieben, daß die Thematik in der Malerei und der Grafik schon seit Jahrhunderten verhandelt werde – unter dem Bildtitel »Susanna und die Alten«.

Diese Geschichte aus dem Alten Testament, dem ersten Teil der Christenbibel, behandelt das Schicksal der ebenso schönen wie frommen Susanna, die von zwei mächtigen Richtern durch Erpressung sexuell gefügig gemacht werden soll. Die Ausstellung mit Leihgaben aus der National Gallery in London, den Uffizien in Florenz und dem Musée D'Orsay in Paris zeigt unter anderem Werke von Anthonis van Dyck, Rembrandt, Eugène Delacroix und Édouard Manet.

Die Ausstellung »Susanna – Bilder einer Frau vom Mittelalter bis MeToo« läuft vom 28. Oktober bis zum 26. Februar 2023. Geöffnet dienstags bis sonntags 10 bis 18 Uhr, erster und dritter Donnerstag im Monat bis 22 Uhr. Eintritt 13 Euro, ermäßigt 9 Euro. Zu der Ausstellung erscheint ein Katalog von 350 Seiten und mit 325 Abbildungen, der im Museum für 29,95 Euro erhältlich ist.