Kultur26. März 2024

Shakiras neues Album vereint Electrobeat, Reggaeton und mexikanische Folklore

von dpa

Die Zeit der Trauer ist vorbei. Nach der Trennung von ihrem langjährigen Lebensgefährten Gerard Piqué, einem Steuerprozeß in Spanien und dem Umzug nach Miami, Florida meldet sich Latin-Star Shakira mit ihrem ersten Album seit sieben Jahren eindrucksvoll zurück. »Las Mujeres Ya No Lloran« (Die Frauen weinen nicht mehr) vereint Electrobeat, Reggaeton, Balladen und mexikanische Folklore. »Ich habe die Tränen in Diamanten verwandelt«, sagt die Kolumbianerin. »Ich habe meine Lebenserfahrungen angenommen, verarbeitet und in Kreativität umgemünzt.«

Tatsächlich ist Shakira über die 16 spanischsprachigen Songs hinweg ein ausgesprochen vielfältiges Album gelungen. Es reicht vom Bachata-Stück »Monotonía« mit dem puerto-ricanischen Sänger Ozuna über die melancholische Klavierballade »Ultima« und den Rocksong »Como, donde y cuando« bis hin zu »Entre Paréntesis« mit der US-amerikanischen Grupo Frontera im Stil mexikanischer Folklore.

In Vinyl ist das Album in vier verschiedenen Versionen erschienen, die sich in Gestaltung und Farbgebung an Edelsteinen orientieren: Der Diamant soll für Kraft stehen, der Rubin für Leidenschaft, der Smaragd für Vertrauen und der Saphir für Verletzlichkeit. »Die Produktion war ein alchimistischer Prozeß«, schreibt Shakira auf Instagram. »Mit dem Schreiben jedes Songs habe ich mich selbst wieder aufgebaut.« Ihre Fans hätten daran einen großen Anteil gehabt. »Ich habe das nicht alleine geschaffen, sondern mit euch allen, mit meinem Rudel von Löwinnen, die mich bei jedem Schritt begleitet haben.«

Mit gut 100 Millionen verkauften Alben und Streaming-Rekorden ist Shakira die erfolgreichste Latin-Musikerin der Geschichte. Doch zuletzt hatte sie eine schwere Zeit durchgemacht. 2022 trennte sie sich nach zwölf Jahren Beziehung vom früheren spanischen Fußballstar Piqué, dem Vater ihrer zwei Kinder. Der frühere Innenverteidiger vom FC Barcelona zeigte sich schon kurz darauf mit seiner neuen Freundin in der Öffentlichkeit.

Die Musikerin mußte einiges verarbeiten. Im vergangenen Jahr veröffentlichte sie mehrere Songs, die als Abrechnungen mit dem Ex interpretiert wurden. »Du hast einen Ferrari gegen einen Twingo eingetauscht, eine Rolex gegen eine Casio«, singt sie in »Music Sessions #53«. Das Lied wurde ein Welterfolg. Wenig später wurde ihr Song »TQG« mit der kolumbianischen Reggaeton-Sängerin Karol G erneut als Seitenhieb gegen Piqué interpretiert.

Doch mit ihrem neuen Album will sie nun offenbar einen Schlußstrich ziehen. In der melancholischen Ballade »Ultima« (Letzte) wendet sie sich womöglich noch einmal an den Ex. »Mit der Zeit wirst du es bestimmt bereuen und eines Tages willst du wieder an meine Tür klopfen, aber ist habe beschlossen, alleine zu sein. Versuche nicht mich zu überreden, es ist entschieden«, heißt es in dem Lied zu sanfter Klaviermusik.

Es ist der letzte Song, den Shakira für das Album fertigstellte, und er soll einen neuen Abschnitt in der Karriere der so wandlungsfähigen Künstlerin einläuten. »Hoffentlich ist es das letzte Lied, das ich darüber – und an ihn – schreibe«, sagte sie der britischen Zeitung »The Times«. »Ich hatte das Gefühl, daß da noch etwas in meinem Hals steckte und raus mußte.«