Lage in den Kinderkliniken:
Bronchiolitis und Grippe fordern Kapazitäten
Die aktuelle Bronchiolitiswelle bei Kindern in Luxemburg fordert die Kapazitäten unseres Gesundheitssystems deutlich heraus. Die Bronchiolitis ist eine virale Erkrankung, die hauptsächlich vom »Respiratory Syncytial Virus« (RSV) verursacht wird. Man spricht von einer Bronchiolitis, wenn die Bronchiolen (kleine Bronchien) der Säuglinge infiziert sind und die Luft in den Lungen nicht mehr frei zirkulieren kann.
Am frühen Freitagmorgen informierte Gesundheitsministerin Paulette Lenert über die aktuelle Lage auf den Kinderstationen der Kliniken des Landes im Zusammenhang mit der für Babys und Kleinkinder gefährlichen Erkrankung. Aktuell befänden sich 57 Kinder im Zusammenhang mit Bronchiolitis in stationärer Behandlung. Das Virus würde insbesondere bei Babys im Alter von weniger als sechs Monaten zu Komplikationen führen.
Gleichzeitig würde allerdings auch die Grippe an Fahrt aufnehmen. Aktuell sei daher die Lage sowohl in den Arztpraxen, als auch in den Kinderkliniken enorm angespannt, so Lenert. Als Reaktion sollen in den Kliniken 20 weitere Betten zur Verfügung gestellt werden und auch die Tageskliniken sollen an die Situation adaptiert werden. Mit Kindern ab 12 Jahren könne man auch zum Hausarzt gehen, so die Empfehlung.
Serge Allard, Präsident der Vereinigung der Kinderärzte, empfahl am Freitagmorgen auch Erwachsenen »wärmstens«, Menschenansammlungen zu vermeiden. Dazu gehörten volle Wartezimmer, jedoch auch Supermärkte. Wer krank ist, möge eine Maske aufsetzen und sich regelmäßig die Hände waschen. Also die Maßnahmen durchführen, welche bereits bei Corona wertvolle Hilfe leisteten.
Eltern sollen ihre Kinder erst wieder in Crèchen bringen, wenn diese wirklich gesund seien. Im Fall, wo Kinder krank sind, könnten Eltern auch beim Hausarzt ein Zertifikat für den Urlaub aus familiären Gründen erhalten.
Die Kleinsten sollten nach Möglichkeit in eine »Bubble« gesteckt und nicht an belebte Orte mitgenommen werden.