Luxemburg04. Juli 2025

Trumps Wunschkandidatin Stacey Feinberg betreibt China-Hetze und tritt ins diplomatische Fettnäpfchen

Designierte USA-Botschafterin wirft Luxemburg »Blindheit für die Gefahr aus China« vor

von Ali Ruckert

Noch hat sie keinen Fuß auf Luxemburger Territorium gesetzt, da tritt die von Donald Trump als Kandidatin für den Botschafterposten in Luxemburg auserwählte Millionärin Stacey Feinberg bereits kräftig ins diplomatische Fettnäpfchen. »Stacey ist großartig und wird Amerika stolz machen«, hatte Donald Trump behauptet.

In einer Anhörung vor dem Ausschuss für Auswärtige Beziehungen im US-Senat beklagte die 54-jährige Unternehmerin, die Trump im Wahlkampf kräftig unterstützt hatte, den »kulturellen und wirtschaftlichen Einfluss Chinas in Luxemburg« und warf Luxemburg »Blindheit für die Gefahr aus China« vor.

Anschließend setzte sie noch einen drauf, indem sie die chinesische Studentenvereinigung CSA, die darum bemüht ist, chinesischen Studenten dabei zu helfen, sich an der Universität zurechtzufinden und sie in verwaltungstechnischen und Visaangelegenheiten berät, vorwarf, an der Uni Luxemburg »eine Zweigstelle zu unterhalten, um Spione auszubilden«.

An die Adresse der Luxemburger Behörden und der Regierung gerichtet, behauptete die ehemalige Produzentin von Broadway-Musicals: »Ich glaube nicht, dass sie wirklich verstehen, was passiert, und ich möchte sie demütig aufklären. Sie sind wie jemand, der einen Film ohne Ton schaut, sie haben nicht alle Informationen«.

Außenminister Bettel: »Wahrscheinlich ein schlechtes Bild von
Luxemburg«

Der Frontalangriff auf die Luxemburger Politik, der Dummheit, beziehungsweise Naivität unterstellt wird, rief inzwischen Außenminister Bettel auf den Plan, der den handfesten diplomatischen Skandal aber damit herunterspielte, dass er meinte, die angehende Botschafterin habe wahrscheinlich ein schlechtes Bild von Luxemburg.

Inzwischen reagierte auch die Botschaft der Volksrepublik China in Luxemburg mit einer Stellungnahme zu den Ungeheuerlichkeiten der angehenden USA-Botschafterin. In der Erklärung heißt es, sie dämonisiere China und habe vorgegeben, Luxemburg angesichts der »chinesischen Bedrohung« »demütig« aufzuklären und dabei zu helfen, sich von China abzukoppeln.

Chinesische Botschaft: »Eine Mißachtung der grundlegenden Normen für diplomatische Beziehungen«

Die Botschaft der Volksrepublik bezeichnete die Äußerungen der designierten USA-Botschafterin, die von ideologischen Vorurteilen geprägt seien und China verteufeln würden, als Mißachtung der grundlegenden Normen für diplomatische Beziehungen und wies sie kategorisch zurück.

In der Stellungnahme der Botschaft der Volksrepublik China wird daran erinnert, dass seit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen China und Luxemburg vor 53 Jahren, sich beide Länder der Entwicklung bilateraler Beziehungen verschrieben haben, die auf Gleichheit, Respekt und Vertrauen beruhen, und bei der Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen fruchtbare Ergebnisse erzielt haben, die den Völkern beider Länder zugutekommen.

Verwiesen wird darauf, dass viele Menschen auf beiden Seiten dafür große Anstrengungen unternommen haben und dafür unseren Respekt und unsere Wertschätzung verdienen. Jegliche Verleumdung oder Diffamierung bewirke das Gegenteil. Es sei daher notwendig, die von der angehenden USA-Botschafterin verbreitete verzerrte Sicht auf China zu korrigieren.