China beginnt Bau seiner Raumstation
China will in den nächsten Wochen mit dem Bau seiner Raumstation beginnen. Drei Raumflüge sind dafür bis voraussichtlich Juni geplant. Am Montag traf das Raumschiff »Shenzhou 12«, in dem drei Raumfahrer Platz haben, und eine Rakete vom Typ »Langer Marsch 2F« am Kosmodrom Jiuquan im Nordwesten der Volksrepublik zur Endmontage ein, meldeten chinesische Medien am Donnerstag. Wann der bemannte Flug genau starten soll, wurde noch nicht mitgeteilt.
Noch vor Ende April erwarten Beobachter den Start des Kernmoduls der geplanten Raumstation »Tianhe« (Himmlische Harmonie). Die Rakete wurde bereits zum Kosmodrom Wenchang auf der südlichen Insel Hainan gebracht. Auch das Transportraumschiff »Tianzhou-2« wartet in Hainan auf den Start, der noch im Mai erfolgen könnte. Insgesamt sind bis Ende nächsten Jahres elf Raumflüge geplant, um die chinesische Raumstation zusammenzubauen.
Neben der Internationalen Raumstation wäre es erst die zweite Station im Weltall. Die ISS soll nach Angaben der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos noch bis zum Jahr 2030 genutzt werden. Das Kernmodul der chinesischen Raumstation hat ein Gewicht von rund 22 Tonnen. Die gesamte Station soll am Ende aus drei Modulen bestehen und 66 Tonnen wiegen. Damit wäre »Tianhe« deutlich kleiner als die ISS mit mittlerweile 240 Tonnen. Die Station soll mit alle drei Monate wechselnden Raumfahrern besetzt werden.
Nach dem Start des Kernmoduls soll das Transportraumschiff andocken und Treibstoff und andere Versorgungsgüter verladen. Danach sollen die drei Raumfahrer voraussichtlich im Juni mit »Shenzhou 12« zur Raumstation fliegen.