EU-Kommission ruft zum Wassersparen auf
Brüssel – Angesichts zunehmender Trockenheit in Europa rät die Brüsseler EU-Kommission zum Wassersparen. »Wir wissen, daß wir zu viel Wasser verbraucht haben«, sagte Umweltkommissarin Jessika Roswall am Montag den Zeitungen der deutschen Funke Mediengruppe. »Die Industrie, die Landwirte, aber auch wir als Verbraucher müssen uns alle bewußt sein, daß Wasser ein endliches Gut ist.«
Noch »vor dem Sommer« solle deshalb eine neue Wasserstrategie der EU vorgestellt werden. Ein möglicher Punkt darin könnte sein, den Wasserverbrauch in Privathaushalten »transparenter« zu machen. »Wenn die Leute genau sehen können, wie viel Wasser sie verbrauchen, denken sie bewußter darüber nach«, hofft Roswall. Das habe schon in der selbstverschuldeten Energiekrise geklappt. »Da waren plötzlich große Einsparungen möglich, weil die Leute das Problem erkannt hatten«, findet die Schwedin.
Aufgrund des fortschreitenden Klimawandels leiden weite Teile Europas seit Jahren unter zunehmender Wasserknappheit. In Deutschland verzeichnete der Wetterdienst zwischen Anfang Februar und Mai nicht einmal die Hälfte der für diesen Zeitraum üblichen Regenmenge. Sollte auch der Mai weitgehend regenfrei bleiben, drohe das Frühjahr 2025 das trockenste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 zu werden.
»Wir sind immer selbstverständlich davon ausgegangen, daß es genug Wasser geben wird. Das ist nicht mehr so«, warnte Frau Roswall. »Wir haben in Europa manchmal zu viel Wasser, manchmal zu wenig, manchmal beides gleichzeitig. Das ist ein Problem für alle Mitgliedstaaten.«