»Afroperuanische« Klänge am 22. April auf dem Kirchberg
Susana Baca tritt in der Philharmonie auf
Die im gesamten hispanoamerikanischen Raum bekannte, peruanische Sängerin und ehemalige Kulturministerin ihres Landes tritt am 22. April in der Philharmonie um 20 Uhr auf.
Susana Baca wurde in armen Verhältnissen in eine Musikerfamilie im damaligen Fischerort Chorrillos, heute ist es der südlichste Stadtteil von Lima, geboren. In jungen Jahren wurde Susana Baca bei einem ihrer ersten Auftritte von einer anderen »Grande Dame« der peruanischen Musikszene, Chabuca Granda, entdeckt und diese förderte fortan ihre Karriere. Das kubanische Plattenlabel »Egrem«, mit Sitz in Havanna, ließ ihr Debüt-Album »Poesía y Canto Negro« erscheinen.
Ihr wohl bekanntestes Album ist unter der Sammel-CD »The Soul of Black Peru« 1995 erschienen. Das unabhängige Weltmusik-Label »Luaka Bop«, welches unter der Leitung des früheren »Talking Heads«-Sängers David Byrne steht, zeichnete für die Veröffentlichung der CD verantwortlich. Ein anderes Album »Afrodiaspora«, welches 2011 unter demselben Label erschien, beinhaltet sämtliche afrikanisch geprägten Musikstile auf dem amerikanischen Doppel-Kontinent zusammen, als da wären: der kubanische Son, der mexikanische Bolero und natürlich der berühmte Cumbia aus Kolumbien.
Ihre Musik gebraucht afro-peruanische Instrumente, Melodien und Rhythmen in Kombination mit modernen Stilelementen. Das wohl bekannteste Instrument, das sogenannte »Cajón«, eine Kistentrommel, steht ebenso in dem Repertoire ihrer Musik wie das für europäische Geschmäcker höchst »interessante« Instrument, nämlich die »Guijada«, ein Schlaginstrument, das aus den Backenknochen eines Esels bzw. eines Rindes besteht. Die »Guapeo«, eine Tonschale, gehört ebenso dazu.
Was die Liedtexter angeht, so vertont Susana Baca ebenso eigene Texte wie welche von César Vallejo und Pablo Neruda. Gemeinsam mit ihrem Mann leitet sie in ihrem Heimatdistrikt Chorrillos das »Instituto Negro Contínuo«. In diesem befinden sich eine Bibliothek, ein Tonarchiv und ein Studio, das die Dokumentation und Förderung afro-peruanischer Kunst und Kultur zum Ziel hat.
Nebenbei war sie ab dem 25. Juli 2011 für kurze Zeit Kulturministerin unter der Regierung von Ollanta Humala, sie trat jedoch mit dem gesamten Kabinett am Ende desselben Jahres zurück.
Am 22. April stellt Susana Baca ihr neues Album »Palabras Urgentes« (Dringliche Worte) vor. In diesem werden die letzten 25 Jahre ihrer musikalischen Schaffenskraft in Gesang und Musik auf dem »Grand Auditorium« der Philharmonie reproduziert, das sich am Scheideweg von Poesie und Politik befindet.
Ab 20.00 Uhr in der Philharmonie, der Eintritt kostet bis 45 Euro, ermäßigt bis 27 Euro, Kulturpass wird ebenso akzeptiert.