Eurofoil: 93 Prozent stimmten für den Streik
Mehr als 93 Prozent der Beschäftigten von Eurofoil, die Mitglied des OGBL sind, sprachen sich während der vergangenen Tage in einer Urabstimmung für den Streik aus. Das wurde am frühen Morgen des 1. Mai anläßlich einer Protestkundgebung bekannt, zu welcher der OGBL aufgerufen hatte.
Alle Versuche, im Rahmen der Schlichtung doch noch zu einer Übereinkunft zu gelangen, scheiterten bisher, weil das Unternehmen radikale Verschlechterungen durchsetzen will.
OGBL-Zentralsekretär Patrick Freichel äußerte den Verdacht, dass die Aktionäre des Investititonsfonds AIAC, dem Eurofoil gehört, es darauf abgesehen haben könnten, den Kollektivvertrag zu zerschlagen, um einen besseren Preis zu erzielen, sollte das Werk verkauft werden. Im Januar 2020 hatte der Investitionsfonds bereits die Berliner Eurofoil Paper Coating GmbH veräußert.
Die Sekretärin der Personaldelegation bei Eurofoil, Maïte Bersweiler, machte noch einmal klar, dass die Beschäftigten bereit sind, ihren Kollektivvertrag mit allen gewerkschaftlichen Mitteln zu verteidigen und rief zur Solidarität auf.
Sollte bis zum Ablauf der gesetzlich vorgeschriebenen Verhandlungszeit, welche Mitte der Woche endet, kein Resultat erzielt werden, wird ein Streik unvermeidlich sein.
Um möglichen Auswirkungen zuvorzukommen, hat die Direktion offenbar bereits verfügt, dass ein Teil der Produktion außerhalb des Betriebsgeländes zwischengelagert wird.
Das schlechte Gesetz, welche das Streikrecht einschränkt und den Schaffenden Fristen setzt, bevor gestreikt werden kann, ist eine Folge der Sozialpartnerschaft aus den 1960er Jahren und wurde ganz auf die Interessen des Kapitals zugeschnitten, denn es hemmt den gewerkschaftlichen Kampf.