Aus den Betrieben20. Dezember 2023

Protest im Bereich der Gemeinschaftsverpflegung

Für mehr Lohn und einen sektoriellen Kollektivvertrag

von Ali Ruckert

Die Wut unter den Beschäftigten aus dem Bereich der Gemeinschaftsverpflegung steigt. Ausdruck davon war die am Dienstag vom Syndikat Nahrung, Genuss, Gaststätten des OGBL organisierte Protestaktion vor der Europaschule in Luxemburg-Kirchberg. Wieder einmal zeigte sich der LCGB nicht solidarisch.

Die Gewerkschaften hatten am 20. Juni 2022 Kollektivvertragsverhandlungen mit der Patronatsvereinigung FEDIL Catering aufgenommen. Allerdings hatte sich die Patronatsvereinigung seither systematisch geweigert, ernsthaft über die gewerkschaftlichen Forderungen und den Abschluss eines Branchenkollektivvertrags für die mehr als 4.000 Beschäftigten im Bereich der Gemeinschaftsverpflegung zu verhandeln.

Dort herrschen nicht nur niedrige Löhne, sondern auch die Arbeitsbedingungen insgesamt lassen viel zu wünschen übrig, nicht zuletzt bedingt durch den großen Personalmangel. Hauptakteur ist das börsennotierte französische Unternehmen Sodexo, welches die Hälfte aller Beschäftigten unter Vertrag hat.

Die Patronatsvereinigung FEDIL Catering gab ihre Blockadehaltung wohl inzwischen auf, will aber nichts von den gewerkschaftlichen Lohnforderungen wissen, sondern machte erst ein geradezu lächerliches Angebot von 0,5 Prozent Lohnerhöhung im Jahr, dann ein solches von 0,6 Prozent – knapp 15 Euro brutto im Monat!

Weil der OGBL und die Beschäftigten sich damit nicht abfinden wollen, sondern an ihren Lohnforderungen und einem sektoriellen Kollektivvertrag festhalten, veranstalteten sie gestern – nach dem Protest vom 15. November vor der Europäischen Inve­sti­tions­bank EIB – eine weitere Protestkundgebung.