Kaleidoskop21. Oktober 2021

Senatorin wegen fehlendem Corona-Paß suspendiert

von dpa/ZLV

Eine italienische Senatorin ist wegen der Weigerung, im Parlament den obligatorischen Gesundheitspaß vorzuzeigen, vorübergehend suspendiert worden. Laura Granato wollte am Dienstag an einer Sitzung teilnehmen, wurde aber des Hauses verwiesen, weil sie den Nachweis einer Impfung, eines negativen Coronatests oder einer kürzlichen Genesung von COVID-19 nicht erbrachte.

Seit Freitag darf in Italien nur zur Arbeit erscheinen, wer den Gesundheitspaß vorzeigen kann. Die Regelung ist die strengste dieser Art in der EU. Wer ohne den sogenannten Grünen Paß zur Arbeit kommt, riskiert ein Bußgeld von bis zu 1.500 Euro. Wer der Arbeit fernbleibt, muß mit unbezahlter Freistellung rechnen. Die Kosten für Coronatests sind im Normalfall selbst zu tragen.

Senatorin Granato ist eine ausgesprochene Gegnerin des Grünen Passes. Es handle sich um ein »Zertifikat des Gehorsams«, sagte das ehemalige Mitglied der Fünf-Sterne-Bewegung (M5S) am Dienstag. Auf das Tagegeld, das ihr normalerweise als Senatorin zusteht, muß sie nun zehn Tage verzichten.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Rom haben inzwischen mehr als 85 Prozent der Italiener im Alter von über zwölf Jahren mindestens eine Coronaimpfung erhalten. Schätzungen zufolge sind allerdings bis zu drei Millionen Arbeiter noch nicht geimpft.