52. Basar der Union des Femmes Luxembourgeoises
Im Zeichen der Frauenrechte, des Friedens und der Solidarität
Der 52. Basar der Union des Femmes Luxembourgeoises (UFL), der vor mehr als einem halben Jahrhundert als Vietnam-Basar ins Leben gerufen wurde, um die vietnamesischen Frauen und Kinder zu unterstützen, die über 20 Jahre hinweg Opfer der Aggression der USA waren, gestaltete sich in diesem Jahr erneut zu einem Fest des Friedens und der Solidarität.
Die Frauen von fünf Sektionen der UFL hatten aus diesem Anlass mehrere Verkaufsstände im Festsaal des Kulturzentrums in Rodingen aufgebaut, deren Einnahmen in Solidaritätsaktionen der UFL fließen werden. Mit dabei mit einem Verkaufs- und Informationsstand war auch das »Comité pour une Paix Juste au Proche-Orient« (CPJPO).
Für Gleichberechtigung und Frauenrechte,
gegen Aufrüstung und Krieg
In ihrer Begrüßungsansprache machte die Präsidentin der UFL, Irène Bigler, darauf aufmerksam, dass die UFL seit ihrer Gründung für Gleichberechtigung und Frauenrechte eintritt, und auch an diesem 8. März – Intenationaler Frauentag – in Luxemburg-Stadt bei dem von der Plattform JIF organisierten Frauenmarsch mit 1.500 Teilnehmern dabei war. Sie erinnerte daran, dass erst kürzlich in Frankreich das Recht auf Abtreibung in die Verfassung eingeschrieben wurde, was in Luxemburg nicht der Fall ist.
Der Kampf für Gleichberechtigung und Frauenrechte und gegen Diskriminierung und Gewalt bleibe auch weiter eine Priorität der UFL, ebenso wie der Kampf für den Frieden, so die Rednerin. Sie wies darauf hin, dass Frauen und Kinder stark unter den Kriegen in Gaza, der Ukraine und anderswo leiden und forderte die Regierung, die Chamber und die politischen Parteien auf, sich für eine friedliche Lösung der Konflikte einzusetzen. Die von der NATO betriebene Aufrüstungspolitik, bei welcher auch Luxemburg mitmacht, lehnt die UFL kategorisch ab.
Die UFL hilft auf nationaler und internationaler Ebene
Die Generalkassiererin der UFL, Gertrud Ruckert, erinnerte in ihrer Ansprache daran, dass Solidarität sich wie ein roter Faden durch die fast 80jährige Geschichte der UFL zieht, und die Frauenorganisation seither Organisationen auf nationaler Ebene unterstützte – zum Beispiel UNICEF, Jugend- an Drogenhëllef, Stëmm vun der Strooss, Médecins sans Frontières und Handicap International –, als auch finanzielle Hilfe auf internationaler Ebene leistete und Projekte im Dienste von Frauen und Kindern bezuschusste. Zudem hat die UFL, in Zusammenarbeit mit der Vereinigung SOS Villages d‘Enfants du Monde, die Patenschaft über zwei Kinder in Guinea und Senegal.
»In den 1970er Jahre waren es Projekte in Vietnam, Laos und Kambodscha, in den nachfolgenden Jahrzehnten Angola, Chile und die Kinder von Tschernobyl, und heute sind es Projekte in Kuba, Syrien und Palästina.« Sie erinnerte daran, dass die UFL im vergangenen Jahr sogar 800 Euro an die Einrichtung der Ordensgemeinschaft der Salesianer-Schwestern in Aleppo spendete, die Frauen und Kinder unterstützt. Die Übergabe des Geldes konnte vor Ort erfolgen, dank der Unterstützung durch eine Korrespondentin, die auch für die »Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek« schreibt und aus Syrien und dem Nahen Osten berichtet.
Schluss mit dem Massenmord an Frauen und Kindern in Gaza!
Seit längerem unterstützt die UFL aber auch schon ein Projekt für Frauen und Kinder in einem palästinensischen Flüchtlingslager in dem von Israel besetzten Jenin im Westjordanland. Gertrud Ruckert nahm dies zum Anlass, um die Solidarität mit Palästina zu bekräftigen und das Morden, das von der israelischen Armee in Gaza auf Befehl der israelischen Regierung erfolgt, heftig zu kritisieren und einen sofortigen Waffenstillstand zu fordern. Nichts rechtfertige dieses Massenmorden, das seit Monaten anhält, auch nicht die Angriffe des Hamas vom 7. Oktober 2023.
Sie erinnerte daran, dass nach 151 Tagen israelischer Bombardierungen und Attacken in Gaza 30.534 Tote, darunter 8.900 Frauen und 13.430 Kinder gezählt werden, 71.920 Menschen erlitten Verletzungen, bekommen aber kaum ärztliche Hilfe, da praktisch alle medizinischen Einrichtungen zerstört wurden. Zerstört wurden mehr als tausend medizinische und kulturelle Einrichtungen, Schulen, Moscheen und Kirchen.
Die Generalkassiererin der UFL bekräftigte, dass die Frauenorganisation ihre Unterstützung für palästinensische Frauen und Kinder fortsetzen werde.
Im Namen des »Comité pour une Paix Juste au Proche-Orient« bedankte sich Michel Legrand herzlich für die finanzielle Solidarität und rief zur Unterstützung der Projekte des CPJPO in Palästina auf, für deren Verwirklichung das Komitee im Jahr bis zu 40.000 Euro aufbringen muss. Auch bedankte er sich bei der UFL und der KPL für die politische Solidarität und die wöchentliche Teilnahme an den vom CPJPO in der Hauptstadt organisierten Demonstrationen gegen den Völkermord in Gaza und für einen sofortigen Waffenstillstand.