UNO: Klimawandel bedroht Energiesicherheit
Der Klimawandel bedroht nach Einschätzung der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) die weltweite Energieproduktion. So lassen Hitzewellen und Trockenheit Wasserpegel sinken, die für Wasserkraft oder zur Kühlung von Atomkraftwerken gebraucht werden, warnte die UNO-Organisation. Zudem gefährdeten Stürme und andere Wetterextreme vielerorts die Infrastruktur.
Der Energiesektor sei für drei Viertel der menschengemachten Treibhausgasemissionen verantwortlich, die den Klimawandel vorantreiben. Es sei deshalb unumgänglich, die Produktion radikal umzustellen. Doch die Regierungen täten zu wenig, sagte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. Sie schafften es nicht, die Klimaerwärmung wie in Paris angekündigt auf 1,5 Grad zu begrenzen, wenn die Stromproduktion aus sauberen Quellen nicht in den nächsten acht Jahren verdoppelt wird. »Die Zeit ist nicht auf unserer Seite, und unser Klima verändert sich vor unseren Augen. Wir brauchen eine vollständige Transformation des globalen Energiesystems«, sagte Taalas.
Schon heute stünden 15 Prozent der weltweiten Atomkraftwerke in Regionen, in denen das Wasser knapper wird. Der Anteil steige in den kommenden 20 Jahren wohl auf 25 Prozent. Auch 33 Prozent der Wärmekraftwerke, die Kühlwasser brauchten, und elf Prozent der Wasserkraftkapazität seien in Gebieten mit Wasserstreß. Gut ein Viertel der existierenden Staudämme für Wasserkraftwerke und knapp ein Viertel der geplanten Anlagen seien an Flüssen mit mittlerem bis großem Risiko von Wasserknappheit.