Kaleidoskop04. September 2024

Neuseeland verdreifacht Touristengebühr

von dpa/ZLV

Wellington – Eine touristische Reise nach Neuseeland wird teurer: Die Regierung des Pazifikstaats hat angekündigt, die Touristengebühr für Urlauber aus den meisten Ländern der Welt fast zu verdreifachen. Statt wie bisher 35 Neuseeland-Dollar (umgerechnet ungefähr 20 Euro) kostet die »International Visitor Conservation and Tourism Levy« (IVL) ab dem 1. Oktober 100 Neuseeland-Dollar (56 Euro).

Der Betrag wird bei der Beantragung der elektronischen Einreisegenehmigung NZeTA vorab via Internet bezahlt. Ein Visum ist für Touristen nicht nötig, wenn sie sich maximal drei Monate im Land aufhalten wollen. Wer länger bleiben möchte, muß mit einem Besuchervisum einreisen. Auch hierfür werden die Kosten ab kommendem Monat deutlich erhöht.

»Der internationale Tourismus spielt eine enorm wichtige Rolle für die neuseeländische Wirtschaft«, versicherte der zuständige Minister Matt Doocey. Er bringe aber auch hohe Kosten für die lokalen Gemeinden mit sich, »darunter zusätzlichen Druck auf die regionale Infrastruktur und höhere Instandhaltungs- und Wartungskosten in unseren Naturschutzgebieten«. Er sei zuversichtlich, daß sein Land auch in Zukunft von vielen Menschen auf der ganzen Welt als attraktives Reiseziel angesehen werde.

Kritiker bezweifeln dies. Der Tourismusverband TIA warnte, seit dem Ende der Coronapandemie hinke Neuseeland ohnehin dem Rest der Welt hinterher und habe Probleme, den Tourismus wieder anzukurbeln. »Das wird unsere globale Wettbewerbsfähigkeit weiter beeinträchtigen«, sagte Geschäftsführerin Rebecca Ingram. Die höhere Gebühr werde voraussichtlich dazu führen, daß pro Jahr Zehntausende Urlauber weniger kämen.

Neuseeland, das aus zwei Hauptinseln besteht, ist für viele ein Traumziel. Neben unberührter Natur, gewaltigen Gletschern, Fjorden und Vulkanen locken auch Metropolen wie Auckland und herrliche Strände.