Kaleidoskop22. Juli 2021

Frankreich verschärft wieder Coronaregeln

von dpa/ZLV

Im Kampf gegen eine neue Infektionswelle gelten in Frankreich wieder verschärfte Coronaregeln. Das Land sei zurzeit mit einer vierten Welle konfrontiert, hatte Regierungssprecher Gabriel Attal am Montag gesagt. Diese Welle könne »sehr hoch« ansteigen, warnte er. In dem Land mit rund 67 Millionen Menschen hat weit über die Hälfte zumindest eine Impfung erhalten. Gegen die inzwischen dominierende Delta-Variante schützt eine Erstimpfung aber kaum.

Im Kino, Theater oder Museum ist seit Mittwoch ein negativer Coronatest oder ein Impf- oder Genesungsnachweis notwendig. Das gilt, sobald mehr als 50 Menschen zusammenkommen. Touristen oder andere Frankreichreisende aus dem Ausland können eine vollständige Impfung beispielsweise mit dem EU-weit gültigen Coronazertifikat auf dem Handy nachweisen. Ein negativer Coronatest darf in der Regel höchstens 48 Stunden alt sein und kann auch in Papierform vorliegen. Bei Verstößen drohen Geldbußen von bis zu 1.500 Euro.

Die Änderungen hatte Präsident Emmanuel Macron in der zurückliegenden Woche angekündigt. Betroffen sind auch andere Veranstaltungen oder Orte wie Messen oder Sporteinrichtungen. Ab Anfang August wird in Frankreich dann auch ein Nachweis in Fernzügen, Bars, Restaurants, Einkaufszentren oder Krankenhäusern verpflichtend sein. Die Regierung brachte dazu ein Gesetz auf den Weg. Ein genauer Termin für die Änderung steht bisher nicht fest.

Am Wochenende hatten zehntausende Franzosen gegen die neuen Maßnahmen demonstriert. Die Regierung begründet sie mit der hoch ansteckenden Delta-Variante. Am Dienstag waren mehr als 18.000 Neuinfektionen gemessen worden, der höchste Stand seit Mitte Mai. In den Krankenhäusern macht sich der Anstieg bisher nicht bemerkbar.