Kaleidoskop05. März 2025

Gestohlenes Brueghel-Gemälde nach 50 Jahren wieder aufgetaucht

von dpa/ZLV

Gouda – Ein vor mehr als einem halben Jahrhundert in Polen gestohlenes Gemälde ist nun im niederländischen Gouda wieder aufgetaucht. Das Werk des in der Zeit des Übergangs von der Spätrenaissance zum Frühbarock wirkenden brabantischen Genremalers Pieter Brueghel der Jüngere stammt aus dem 17. Jahrhundert. Es hat einen Durchmesser von nur 17 Zentimeter und zeigt eine Bäuerin, die in einer Hand einen Eimer mit Wasser hält, in der anderen Hand glühende Kohlen mit einer Zange. Über den Verkaufswert des Gemäldes wurde bisher nichts mitgeteilt.

Das Werk des zwischen dem 23. Mai und dem 10. Oktober 1564 in Brüssel geborenen und zwischen März und April 1638 in Antwerpen gestorbenen Malers war 1974 aus dem Nationalmuseum im polnischen Gdańsk gestohlen worden. Nur durch Zufall war der Diebstahl überhaupt entdeckt worden: Eine Putzfrau hatte das Bild versehentlich von der Wand gestoßen. Dabei brach der Rahmen des Gemäldes und Fachleute des Museums stellten erstaunt fest, daß Diebe das Originalgemälde offensichtlich mit einer billigen Reproduktion vertauscht hatten.

Nach einem Tipp konnte der niederländische Kunstdetektiv Arthur Brand das Gemälde Brueghels nun als Leihgabe in einer Ausstellung im Museum von Gouda identifizieren. Wie es in die Niederlande kam, ist noch nicht klar. Polen hat bereits um Rechtshilfe gebeten, damit das Gemälde nach Gdańsk zurückkehren kann. Die heutigen Eigentümer erklärten, daß sie es geerbt hatten. Die niederländische Polizei ermittelt und hat das Gemälde vorerst sichergestellt.