Australien: Aus Fraser Island wird K'gari
Große Freude bei den Ureinwohnern Australiens: Die vor der Küste von Queensland gelegene weltgrößte Sandinsel Fraser Island trägt nun auch offiziell wieder ihren Namen K'gari (ausgesprochen: Gurrie). Das Wort bedeutet in der Sprache des Volkes der Butchulla Paradies. Die Premierministerin der Region, Annastacia Palaszczuk, sprach am Mittwoch von einem historischen Tag. »K'gari ist der Name, das war er schon immer und er wird es immer sein. Von nun an sollten alle Queenslander die Insel bei ihrem rechtmäßigen Namen K'gari nennen.«
Die für herrliche Landschaften bekannte Insel gehört seit 1992 zum Weltnaturerbe der UNESCO. Schon seit 2021 nennt das Welterbekomitee sie wieder K'gari – in Down Under aber hieß sie weiter Fraser Island, benannt nach Eliza Fraser. Die Schottin hatte 1936 vor dem Eiland Schiffbruch erlitten und wurde durch ihre Memoiren bekannt, in denen sie Schauergeschichten über die Aborigines verbreitete.
Im August 2022 startete die Regionalregierung eine Umfrage unter den Einwohnern Queenslands. Dabei sprachen sich 70 Prozent der Teilnehmer für die Namensänderung aus. K'gari wird nun auch die offizielle Ortsbezeichnung auf australischen Landkarten und Straßenschildern.
»Als traditionelle Eigentümer des Landes haben wir die Insel immer K'gari genannt – daher ist es wichtig, daß wir den Rest von Queensland und Australien dazu bringen, sie ebenfalls K'gari zu nennen«, zitierte der australische Sender ABC Chris Royan, einen Sprecher der Butchulla. Bei einer feierlichen Zeremonie wurden der indigenen Bevölkerung zudem 19 Hektar Land auf der Insel zurückgegeben.
Australische Medien verglichen die Bedeutung der Umbenennung mit der Namensänderung des zentralaustralischen Ayers Rock. Der gewaltige rote Berg wurde den Ureinwohnern des Kontinents schon 1985 zurückgegeben und heißt wieder offiziell Uluru. Bis heute kämpfen die Aborigines aber vielerorts noch für die Anerkennung ihrer Landrechte.
K'gari ist mit einer Länge von 122 Kilometern die größte Sandinsel der Erde. Der Name steht für türkisfarbene Seen wie den Lake McKenzie, abenteuerliche Offroad-Touren entlang des »75 Mile Beach« und Baumriesen im »Valley of the Giants«. Hunderttausende Besucher kommen jedes Jahr für einen Tagestrip oder zum Campen.