Die Zukunft der Bananenproduktion:
Voller Pestizide oder ohne?
Im Januar 2018 wurde in der BRD von Öko-Test veröffentlicht, daß alle konventionellen Bananen nicht nur in der Schale Pestizidrückstände hatten, sondern auch in der Frucht. Es wurde Eltern empfohlen, ihren Kindern diese nicht zu geben, umso mehr es die gute Alternative mit den bio- und bio-Fairtrade zertifizierten Bananen gibt.
Bei den Fairtrade-Bananen überholten 2014 die Bio-Bananen erstmals die konventionell erzeugten, die seit Jahren bei 200.000 t liegen. 2018 kam der Bio-Bereich bereits aufs Doppelte. Das erklärt sich dadurch, daß neu hinzukommende Erzeuger sich für die biologische Wirtschaftsweise entscheiden, während jene, die schon länger dabei sind, weitermachen wie bisher. Es werden allerdings weltweit 18 Mio. t Bananen exportiert.
Studie zu externen Kosten
Die internationale Fairtrade-Organisation hat das erklärte Ziel, die biologische Wirtschaftsweise zu fördern, um nachhaltiger auf gesunden Böden arbeiten zu können. Das ist im Interesse der Arbeitskräfte in den Plantagen wie im Interesse derjenigen, die Bananen ohne Pestizide essen können. Angesichts der Ausbreitung des Pilzes »Fusarium Tropical Race 4«, der die Bananenstaude von unten zerstört, wird die Gesundheit der Böden noch wichtiger als jemals zuvor.
Gestern wurde nun eine Studie zu den externen ökologischen und sozialen Kosten der Bananenproduktion in den wichtigsten Anbauländern Kolumbien, der Dominikanischen Republik, Ecuador und Peru vorgestellt – aus den drei letztgenannten Ländern kommen übrigens die in Luxemburg verkauften Fairtrade-Bananen, von denen 2018 1.984 t verkauft wurden, was 30% Marktanteil entsprach.
Zu den in der Studie behandelten sozialen Auswirkungen zählen arbeitsbezogene Probleme wie Unterbezahlung, Gesundheit, Arbeitssicherheit, Überstunden, soziale Absicherung, Kinderarbeit, Bedrohung am Arbeitsplatz sowie Zwangsarbeit.
Zu den Umweltauswirkungen zählen Klimawandel, Landnutzung, Wasserverknappung, Land-, Wasser- und Luftverschmutzung sowie Abfallwirtschaft.
Die durchschnittlichen externen Kosten der in einer Kiste enthaltenen Bananen (18,14 kg) betragen 6,70 USA-Dollar, wobei 60% auf die sozialen Kosten entfallen und 40% auf die ökologischen. Bei Fairtrade-Produzenten sind die externen Kosten um 45% niedriger und belaufen sich folglich nur auf 3,65 USA-Dollar. Hier entfallen 1,05 Dollar auf die sozialen und 2,60 Dollar auf die Umwelt-Kosten. Der Unterschied entsteht im Bereich Löhne und soziale Sicherheit sowie in den Bereichen Ertrag, Wasserbrauch und Menge der verwendeten Düngemittel.
Mit der biologischen Wirtschaftsweise gelingt es durch Mikroorganismen und biologischer Düngung die Gesundheit des Bodens zu stärken, was eine Halbierung des Wasserverbrauchs bringt, da weniger verdunstet. So sinken die Kosten, während gleichzeitig die Produktion um 29% steigt.
Only 100% Bio-Transfair
Es startet jetzt eine weitere Kampagne mit dem Ziel, 2020 einen Marktanteil von 50% in Luxemburg zu erreichen. Sodexo, Restopolis, Pall Center, Alima, 31 Cactus Shoppi, die Jugendherbergen, die Epicerie beim Lis und die Coque bieten ab sofort nur mehr Fairtrade-Bananen aus biologischem Anbau an.
Eigentlich ist es überraschend, daß überhaupt noch pestizidhaltige Bananen gekauft werden, sind diese doch außerhalb von Sonderaktionen nicht billiger als die Bio-Fairtrade-Bananen, die gesünder sind für die Konsumenten, die Produzenten und die Böden.
jmj