Kaleidoskop01. Juli 2021

China nach 70 Jahren frei von Malaria

von dpa/ZLV

China hat den Kampf gegen die Infektionskrankheit Malaria gewonnen. Wie die Weltgesundheitsorganisation WHO am Mittwoch mitteilte, wurde das bevölkerungsreichste Land der Erde offiziell als malariafrei eingestuft. »Heute gratulieren wir dem chinesischen Volk dazu, daß es das Land von Malaria befreit hat«, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus laut einer Mitteilung. Mit dem harterarbeiteten Erfolg habe sich China der wachsenden Zahl von Ländern angeschlossen, die der Welt zeigen, daß eine malariafreie Zukunft ein erreichbares Ziel sei.

Bislang haben nach WHO-Angaben rund 40 Staaten den Kampf gegen Malaria gewonnen und ein entsprechendes Zertifikat erhalten. China ist in der westlichen Pazifikregion das erste Land seit drei Jahrzehnten, das diesen Durchbruch geschafft hat. In den 40er Jahren hatte China rund 30 Millionen Malariaerkrankungen pro Jahr gemeldet. Mehrere Programme der Regierung der Volksrepublik haben seitdem zu rückläufigen Infektionszahlen geführt.

Laut WHO habe China bereits vor Jahrzehnten begonnen, Medizin zur Prävention der Krankheit in Risikogebieten auszugeben. Auch wurden die Brutgebiete von Moskitos systematisch reduziert und Insektenschutzmittel sowie Schutznetze weiträumig verfügbar gemacht.

Malaria wird von infizierten Anopheles-Mücken übertragen. Ein Parasit löst eine Infektionskrankheit aus, die unter anderem hohes Fieber, Kopfschmerzen und Schüttelfrost verursacht. Wird Malaria nicht schnell behandelt, kann die Krankheit lebensgefährlich sein.

Laut dem neuesten Weltmalariabericht der WHO gab es 2019 weltweit 229 Millionen Malariafälle gegenüber 228 Millionen Fällen 2018. Die geschätzte Zahl der Malariatoten belief sich 2019 auf 409.000, nach 411.000 Todesfällen 2018. Afrika, wo zuletzt 94 Prozent aller Malariafälle auftraten, ist am schwersten betroffen.