Kaleidoskop19. November 2021

Notstand wegen schwerer Überschwemmungen in British Columbia

von dpa/ZLV

In der an der Pazifikküste gelegenen kanadischen Provinz British Columbia gilt nach tagelangen Regenfällen der Notstand. Mehr als 17.000 Bewohner der Westprovinz mußten wegen heftiger Überschwemmungen bereits ihre Häuser verlassen, teilte die Regierung am Mittwoch (Ortszeit) mit. Weitere Evakuierungen könnten folgen. Schwere Regenfälle waren am Wochenende bis in den Montag hinein in British Columbia niedergegangen. Eine Frau kam bei einem Erdrutsch ums Leben. Mehrere Menschen werden noch vermißt.

Kanadische Medien berichten über Panikkäufe und leere Supermarktregale. »Ich bitte Sie, horten Sie nicht!«, schrieb Provinzpremier John Horgan auf Twitter. »Denken Sie daran, daß Ihr Nachbar in der Schlange hinter Ihnen die gleichen Vorräte benötigt wie Sie!« Er sei zuversichtlich, daß der Notstand helfen werde, unterbrochene Versorgungsketten schnell wieder herzustellen.

Teile des Straßennetzes in British Columbia sind laut Medienberichten lahmgelegt worden. Die Bundesregierung habe der Provinz Mittel einschließlich militärischer Hilfe zugesagt, auch um bei der Wiederherstellung der Trinkwasserversorgung zu helfen.

Viele Nutztiere seien ums Leben gekommen. »Wir haben Tausende von Tieren, die verendet sind. Viele, viele weitere befinden sich in einer schwierigen Situation«, zitierte die Zeitung »The Globe and Mail« die Landwirtschaftsministerin der Provinz, Lana Popham. Das Vieh, das überlebt habe, könne nun nicht mehr gefüttert werden. Die Überschwemmungen seien für Landwirte verheerend. So stehe die rund 70 Kilometer südöstlich von Vancouver gelegene Stadt Abbotsford, verantwortlich für einen Großteil der Milch- und Geflügelproduktion der Provinz, weitgehend unter Wasser.

Der Notstand gilt zunächst für 14 Tage. Im Sommer war wegen einer extremen Hitzewelle und Waldbränden bereits der Notstand in British Columbia ausgerufen worden.