Kaleidoskop07. April 2021

Fast 130 Tote nach Unwettern in Indonesien

von dpa/ZLV

Nach verheerenden Überschwemmungen und Erdrutschen im Osten Indonesiens ist die Zahl der Todesopfer weiter gestiegen. Die Behörden gaben sie am Dienstag mit 128 an. Mindestens 72 Menschen wurden noch vermißt, nachdem der Zyklon Seroja die Provinz Ost-Nusa-Tenggara heimgesucht hatte. In abgelegenen Regionen, die wegen der gewaltigen Wassermassen und Schlammlawinen vorerst nicht erreichbar sind, waren Rettungstrupps mit Helikoptern im Einsatz. Sie sollten Hilfsgüter aus der Luft abwerfen.

Nach Angaben des Sprechers der Nationalen Katastrophenschutzbehörde, Raditya Djati, wurden alleine 67 Menschen von einem Erdrutsch getötet, den die starken Regenfälle am Vulkan Lewotolo auf der Insel Lembata ausgelöst hatten. 49 Menschen kamen auf der Insel Adonara um und weitere zwölf auf Alor. Die Inseln waren wegen Sturms und starken Seegangs nur schwer zu erreichen. Die Meteorologen erwarteten, daß sich der Wirbelsturm Richtung Südwesten von Indonesien wegbewegen würde.

Allein auf Lembata und Adonara seien 500 Gebäude beschädigt worden, sagte Behördenchef Doni Monardo. »Dort werden noch viele Menschen vermißt.« Vielerorts bot sich ein Bild der Verwüstung. Einsatzkräfte waren mit Baggern im Einsatz, um Trümmer und Schlamm aus dem Weg zu räumen.

In dem südostasiatischen Land, dem größten Inselstaat der Welt, kommt es in der Regenzeit zwischen Oktober und April immer wieder zu Naturkatastrophen. Das Land mit seinen etwa 130 aktiven Vulkanen liegt auch auf dem pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde.

Auch im angrenzenden Osttimor stieg die Zahl der Opfer auf mindestens 27, teilte die Regierung mit. Allein in der Hauptstadt Dili seien 13 Menschen gestorben und 7.000 aus ihren Häusern vertrieben worden.